Der in einen Poncho verhüllte und mit Cowboyhut bekleidete Mister Miller geht in der Stadt umher und klaut am allerliebsten Autos, nebenbei quält er noch deren Besitzer zu Tode. Als er wieder einmal von der Polizei gejagt wird, bekommt er unerwarteterweise von einem Polizisten mit einer Panzerfaust ein Loch in den Unterleib geschossen. Normalerweise ist Miller hart im nehmen, doch dieses Loch will einfach nicht zuwachsen. Da erinnert er sich an die alte Sage, dass in der Kirche im Ort eine Flasche mit dem Blut Christie steht, Gläubige haben es aufgefangen, als dieser am Kreuz hing. Das Blut soll laut der Sage alle Wunden heilen und so setzt Miller seine Männer (er hat irgendwie eine militante Gruppe um sich geschart) darauf an, diese zu besorgen. Leider hat er nicht damit gerechnet, dass Mönche heutzutage auch nicht von gestern sind...
Nach „ICH PISS´ AUF DEINEN KADAVER“ kommt hier nun der zweite Streifen von Amateurfilmer Jochen Taubert auf dem ASTRO-Sublabel „Newcomer Edition“. Im ersten Film wurden schon viele Autostunts mit alten Karren getätigt, diese Tradition wird in „MANIAC KILLER“ nicht nur fortgeführt, sondern verfeinert und auch quantitativ in die Höhe geschraubt. So haben wir dann hier den Effekt, dass es mehr Autocrashes gibt als Splatterszenen. Auch sonst hat man sich Mühe gegeben, da wird in Zahnarztpraxen gefilmt und giftige Taranteln hat man sich besorgt, ein Mann kommt in einer Knetteigmaschine um und selbst Ausseridische sind im Spiel. Den besten Scherz hat der Polizist, der „Ein Pommes Majo“ bestellt und tatsächlich einen Pommes mit Majo bekommt. Wer auf abgedrehte und geistig flache Amateurproduktionen steht und es auch mit Augenzwinkern übersehen kann, dass man noch viel an der Technik und Dramaturgie lernen muß, wird hier bestimmt seinen Spaß haben. Die Schauspieler hatten jedenfalls ihren Spaß, das kann man im Abspann erkennen, in welchem diverse danebengegangene Szenen gezeigt werden. Es ist sowieso erstaunlich, so viele häßliche Leute auf einem Haufen, wow. Am Ende muß man erkennen, dass es wahrscheinlich noch „MISTER MILLER 2“ geben wird, einfach unglaublich. (Haiko Herden)
"Mr.Miller" ist ein brutaler Gangster, der es vor allem auf schnittige Sportwagen abgesehen hat. Als er angeschossen wird, kann ihn nur noch das Blut Christi retten, das zufällig in einer Kleinstadtkirche im Ruhrpott (oder so ähnlich) aufbewahrt wird. Das finden ein paar Kirchenleute und ein idiotischer Bulle nicht so gut...
Auch wenn es lobenswert ist, dass Astro unter dem Titel "Newcomer Edition" eine spezielle Reihe für Nachwuchstalente ins Leben gerufen hat, tun sie sich und ihrem Ruf mit Filmen wie diesem keinen gefallen. Nach dem sein Machwerk "ICH PISS´ AUF DEINEN KADAVER" wohl nur aufgrund des Titels recht bekannt wurde, legt Astro gleich noch ein Frühwerk von Jochen Taubert nach, das im Original "MR. MILLER IST EIN KILLER" hieß und auf der Videocassette nun "MANIAC KILLER" umgetitelt wurde, was allerdings auch nicht besonders einfallsreich ist. Filmtitel sind wohl nicht Jochen´s große Stärke.
Gegen diesen Film ist "ICH PISS´..." geradezu ein Meisterwerk. Die Schauspielerriege, die übrigens exakt die gleiche ist, wie im Nachfolgefilm, spielt jenseits von Gut und Böse, das läßt sich schon gar nicht mehr kritisieren. Die Regiefehler lassen in filmische Abgründe blicken (da führt zum Beispiel eine Wohnungstür direkt aufs Klo und welcher Polizist trägt seine Dienstwaffe über der Jacke?).
Das schlimme ist eigentlich, dass das ganze komisch sein soll, sich allerdings in slapstickhaften Billig- und Uraltwitzchen erschöpft. Das ganze ist dann auch noch auf unendliche gut 100 Minuten gestreckt.
Die Bluteffekte sind sehr einfach gemacht, nacktes Fleisch gibt es wieder selbstzweckhaft zu sehen (allerdings diesmal ohne Petra Q....die würde ich gerne auch mal in einer angezogenen Rolle sehen, vielleicht kann sie ja sogar schausielern). Recht beeindruckend sind die Autostunts, da hat Taubert echt Material aufgefahren und offensichtlich Leute, die sowas richtig gut können. Das reicht aber nicht, um den Film zu retten und wird spätestens nach 30 Minuten langweilig. Fazit: wir haben in jüngeren Jahren auch Filmchen gedreht, aber wir wären nie so vermessen gewesen, diese in diesem großen Stil zu veröffentlichen.
Wenn allerdings JochenTaubert´s Entwicklung weiter so verläuft, wie zwischen "MANIAC KILLER" und "ICH PISS´...", darf man vielleicht doch noch was gutes von ihm erwarten. Bleibt zum Schluß nur die Frage, warum der Regisseur in seinem schlechten Film "ICH PISS´..." Szenen und Musik aus seinem noch viel schlechteren Film "MANIAC KILLER" wiederverwendet hat... (A.P.)
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