Morgan Spurlock, Australier, hat viel Mut. 30 Tage MacDonalds, morgens, mittags, abends. Das klingt im ersten Augenblick für viele wie ein Traum, bei genauerem Nachdenken aber wird mir klar, dass mir schon schlecht wird, wenn ich zweimal innerhalb einer Woche dort esse. Und vor allem ist eigentlich auch klar, dass man nur zu essen aufhört, weil einem schlecht ist, nicht, weil man wirklich satt ist. Morgan Spurlock jedenfalls hat diesen Selbstversuch unternommen. 30 Tage Egg MacMuffin, Big Macs, Hamburger Royal TS, Cheeseburger, Hamburger, Cola und Eis. Selbst wenn man mal Wasser trinken sollte, muss das von MacDonalds sein. Und der Ehrgeiz spielt auch noch mit: Immer wenn die Bedienung fragt, ob er sein Menue in „Super Size“ haben will, muss er es so nehmen. Das Ergebnis? Nach 30 Tagen satte 12 Kilo zugenommen und ernsthafte gesundheitliche Probleme und auch Anfälle von leichten Depressionen. Die Leber- und Blutwerte sind dramatisch. Darüber hinaus sogar noch das Gefühl von Abhängigkeit, denn die Depressionen verschwinden, wenn er wieder MacDonalds-Ware in sich hineinstopft. Innerhalb dieser 30 Tage führt er auch noch verschiedene Interviews mit der Bevölkerung, mit hohen Tieren der Lebensmittel- und Fastfood-Branche, mit Schülern, Kantinenbesitzern, MacDonalds-Angestellten und Geschäftsführern und einigen mehr. Dabei kommen die skurrilsten Dinge ans Tageslicht und vor allem die wirtschaftlichen Interessen, die, natürlich, Vorrang haben vor gesundheitlichen Belangen. Auch macht er deutlich, mit welchen Tricks MacDonalds die Menschen schon von Kindheit an an sich bindet und wie die Gefahr, sich übermäßig von Fastfood zu ernähren, heruntergespielt wird. Natürlich erinnert „SUPER SIZE ME“ in vielen Dingen an Michael Moores Dokumentationen. In ähnlich satirischer Weise führt er mittels einfacher Fragen Menschen vor, die sich in ihrer eigenen Dummheit, aber auch Arroganz und Bequemlichkeit bloßstellen. Dabei muss sich „SUPER SIZE ME“ absolut nicht hinter Michael Moores Arbeiten verstecken. Natürlich sind die Verhältnisse nicht 100% auf Europa zu übertragen, ganz so schlimm ist es sicherlich hier nicht und vor allem muss man sich vor Augen führen, dass Morgan Spurlock sich natürlich auch sehr einseitig ernährte. Und MacDonalds steht natürlich nicht alleine da, viele andere Fastfood-Ketten sind auch nicht besser, doch MacDonalds ist das größte Unternehmen und vor allem geht es auch am schamlosesten die Kinder an. Wie gesagt, „SUPER SIZE ME“ macht Spaß, unterhält blendend, macht aber auch sehr nachdenklich.
Die deutsche Doppel-DVD von Paramount präsentiert den Film in Deutsch und teilweise in Englisch (Dolby Surround) und Englisch (Dolby Surround) sowie im Bildformat 1:1:78 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Englisch und Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es vier entfernte Szenen (gesamt 6:25 Min.), sieben zusätzliche Szenen (51:01 Min.), ein Interview mit Morgan Spurlock (17:58 Min.) und Alexandra Jamieson, Spurlocks Freundin (5:49 Min.) sowie zwei Trailer (1:24 Min. und 0:59 Min.). (Haiko Herden)
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