Jennifer und Needy sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen, obwohl sie auf der Highschool zu sehr unterschiedlichen Charakteren geworden sind. Jennifer ist die Schul-Schönheit, die jeden Typen haben kann, wenn sie will und insgesamt etwas oberflächlich erscheint. Needy hingegen ist die leicht graumäusige Streberin mit bravem, festem Freund, die ab und zu etwas neidisch auf die Beliebtheit von Jennifer schielt. Als es bei einem Konzert im der örtlichen Kleinstadt-Bar zu einer Brandkatastrophe kommt und Jennifer sich mit dem Sänger der Band einlässt, kommt es zu merkwürdigen Geschehnissen. Jennifer verhält sich danach aggressiv und abweisend ihrer Freundin gegenüber und gleichzeitig werden mehrere Menschen grausam ermordet. Needy kommt zu der Erkenntnis, dass Jennifer von einem Dämon besessen ist und beschließt, sie zu stoppen. Doch der Frühjahrsball steht unmittelbar bevor und somit eine Gelegenheit für Jennifer, willige Opfer zu finden…
Was für ein ausgesprochen merkwürdiger Film! Trotz großer Werbekampagne und Megan Fox in der Hauptrolle lief „Jennifer´s Body“ im Kino nicht besonders erfolgreich, dürfte sich aber langfristig auf DVD und Blu Ray durchsetzen und sein Geld einspielen. Das Problem des Films dürfte gewesen sein, dass er sich nicht richtig entscheiden kann, was er nun sein möchte, harter Horror, Teenie-Horror oder Horror-Komödie. So wechseln die Schwerpunkte immer wieder von recht blutigen Effekten zu etwas albernen Szenen und ein bisschen Soft-Sex-Mystery.
Wenn man sich darauf einlässt, ist die Mischung aber durchaus unterhaltsam, bleibt aber meist etwas steril, man fühlt mit den durchaus soliden Darstellern nicht so richtig mit und selbst bei den beiden Hauptrollen bleibt die Charakterisierung ziemlich an der Oberfläche.
Optisch ist der Film recht gelungen, es gibt interessante Kameraeinstellungen, gute Schauplätze und eine schön düstere Ausleuchtung, die dem Film manchmal einen recht schmuddeligen Look verleiht. Die optisch beste Szene circa 20 Minuten vor dem Ende (Needy läuft im Ballkleid zu dem alten Schwimmbad) könnte sogar direkt aus einem alten Dario Argento-Film stammen, und das ist als absolutes Lob für den Regisseur und Kameramann gemeint! Wen es also nicht stört, dass der Film etwas unhomogen ist, dürfte hier wie ich einigen Spaß haben. Für mich eine kleine positive Überraschung, obwohl der Film weder inhaltlich noch von der Machart her neues bietet. Einfach Horror-Unterhaltung.
Die deutsche Blu Ray von 20th Century Fox liefert den Film in guter Bildqualität ab, was besonders wichtig ist, da es sehr viele ziemlich dunkle Szenen gibt. Da sieht man wirklich mal, was das neue Format leisten kann, obwohl es sich natürlich nicht um eine Referenzscheibe wie „Avatar“ oder „Alice Im Wunderland“ handelt. Der Ton in Englisch, Deutsch, Spanisch und Russisch ist einwandfrei, dazu gibt es noch eine englische Audiodsription für Sehbehinderte. Passende Untertitel-Spuren gibt es für halb Europa.
Der Film selbst ist zum einen in der Kinofassung und zum anderen in der etwa 5 Minuten längeren „Extended Version“ („Mehr Blut! Mehr Spannung! Mehr Biss!“) auf der Blu Ray enthalten. Als Bonus gibt es einige zusätzliche beziehungsweise erweiterte Szenen und Patzer vom Dreh in Form eines Musikvideos. (A.P.)
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