Uxbal lebt alleine mit seinen Kindern in einer heruntergekommenen Wohnung in Barcelona. Von seiner Frau ist er geschieden und die Kinder sind bei ihm, weil sie schwer depressiv ist. Um sich Geld zu verdienen, organisiert er den Verkauf von gefälschten Markenartikeln, die von illegal eingewanderten Afrikanern, die bei einem Komplizen in einem Kellerraum hausen, an den Mann gebracht werden. Als er beim Arzt ist, erfährt er, dass er schwer an Krebs erkrankt ist und nur noch kurze Zeit zu leben hat. Erst ignoriert er die Sache völlig, doch dann macht er eine Chemotherapie, um das Unvermeidliche weiter hinauszuzögern. Ohne dass er sich jemandem anvertraut, beginnt er sein Leben zu ordnen. Sein größtes Ziel ist es, sich mit der Mutter zu versöhnen, damit sie die Kinder nach seinem Tod nehmen kann. Das klappt auch ganz gut, doch ihre Depressionen machen die Sache mehr als schwierig. Und als die Afrikaner nachts im Kellerraum seines Komplizen durch eine defekte Gasleitung sterben, hat er auch noch weitere heftige Probleme zu meistern – immer mit dem Tod im Nacken…
Ein Drama, produziert in Spanien und Mexiko mit Hauptdarsteller Javier Bardem, den ich ab heute als Meisterschauspieler bezeichne. Die Rolle, die er hier spielen muss, bietet ihm aber auch jede Menge Facetten, wie man sie sich als guter Schauspieler wahrscheinlich wünscht. Einerseits ein Krimineller, wenn auch kein echter Schwerverbrecher, der mit einer gewissen Skrupellosigkeit zu Werke gehen muss, dann die Liebe zu seinen Kindern, die echt und grenzenlos ist, dann die Liebe zu seiner depressiven Frau, die jede Menge Probleme hat und dadurch ihm auch macht. Wie er versucht, für sie und erst recht für die Kinder da zu sein. Wie ihm andere Menschen aus Egoismus immer wieder Stöcker zwischen die Beine werfen. Dann noch die Krankheit, die ihn immer mehr zeichnet. Das macht er ausgezeichnet, ist bin sehr sprachlos an dieser Stelle. Ihm in die Hand spielt dann auch ein ausgezeichnetes Drehbuch, das seine Geschichte im Armenviertel angesiedelt hat und so tiefgehend ist, dass der Film den Zuschauer mitreißt und beinahe selbst in Depressionen wirft, zumindest färbt sich eine gewisse Traurigkeit ab. Sicherlich ist das alles vielleicht manchmal ein bisschen „over the top“ und plakativ, mit 142 Minuten vielleicht auch ein wenig zu lang, aber das darf es sicherlich auch mal sein. (Haiko Herden)
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