(Piper, ISBN 978-3492257923)
Sein Spitzname ist Himbeertoni. Ein Altpunk, dessen Band „Remo Smash“ sich vor 25 Jahren aufgelöst hat. Zeit, das Jubiläum zu feiern. Just zu diesem einschneidenden Ereignis eröffnet ihm auch noch seine Freundin, dass sie schwanger sei. Mit anderen Worten: Das geregelte Leben stapft mit schweren Schritten auf ihn zu. Seine Bandfreunde haben auch ihre eigenen Probleme, und der neue Nachbar stellt sich auch als sehr windig heraus. Ganz zu schweigen von dem mürrischen Polizisten und einem gebrochenen Penis…
Joachim Seidel, ein Altpunk, der lt. Autoreninfo heute einen Kleingarten an der Alster hat. Wie es scheint, ist das Buch zumindest ein bisschen autobiografisch angehaucht, zumindest glaubt man zu erkennen, dass der Mann weiß, wovon er da schreibt. Wobei ich für ihn hoffe, die Geschichte mit dem Penisbruch ist nichts Selbsterlebtes. Das Buch jedenfalls ist flüssig geschrieben, hat viele witzige Passagen und Aussagen wie: Erwachsen werden ist nicht schlimm, mit Freude und Freunden geht alles besser, Verantwortung zu übernehmen ist wichtig und so weiter. Natürlich steht dieses Buch irgendwie in der Tradition von Nick Hornby und den Büchern von Regner, Schamoni und Strunk. Ohne allerdings diese Klasse zu erreichen. Während die genannten Autoren echte Klassiker geschaffen haben, halte ich „HIMBEERTONI“ zwar eher nur für Gute-Laune-Kost für Zwischendurch, doch das ist jetzt wirklich nicht abwertend gemeint. Denn Spaß hat man hier allemal. (Haiko Herden)
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