Der Regisseur Jean-François Davy hat im Laufe seiner Karriere hauptsächlich Erotikdokumentationen gedreht, freilich mit explizitem Inhalt. Dann hat er einige Jahrzehnte anscheinend nichts gemacht und bringt nun eine Art First-Person-Fickfilm. Im Bestreben, die perfekte Hauptdarstellerin für seinen neuen Porno zu drehen, fährt der mittlerweile knapp 70-Jährige nach Budapest und Prag und testet mit seinem Genital Pornomitwirkende. Bis er irgendwann Kitty Kat gefunden hat. Sie ist die perfekte Besetzung für sein neuestes Werk. Fortan testet Davy Frau Kat weiter und es wird auch gefilmt, während Davy Kommentare aus dem Off bringt und seinen zu drehenden Film beschreibt. Nun, man wird die ganze Zeit das Gefühl nicht los, dass uns Herr Davy eigentlich nur zeigen will, dass er trotz 70 Lenzen immer noch pausenlos junge und hübsche Pornostarlets befriedigen kann. Allerdings gibt es auch nichts Explizites zu sehen, wobei sich die Frage stellt: Was soll das Ganze? Die Frauen zumindest sind nett anzuschauen, strotzen aber nicht vor Intelligenz, der alte Mann ist optisch natürlich nicht so der Leckerbissen. Auch die Dinge, die er über Tabus und Kunst zu sagen hat, sind keine Lyrik und eher belanglos, und die Art des Filmens und die Inszenierung sind ebenfalls eher amateurhaft, sodass das „SEX-CASTING“ auch nicht unbedingt als Kunstprojekt durchgehen kann. Alles in allem halte ich diesen Film für sehr unnötig. (Haiko Herden)
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