Seo-yeon kommt in ihr altes Zuhause zurück. Plötzlich klingelt das Telefon. Am Apparat ist eine fremde Person mit Namen Young-sook, die nach jemandem fragt, der hier nicht wohnt. Seo-yeon legt wieder auf, doch kurz darauf ruft Young-sook wieder an. Sie erzählt Seo-yeon, dass ihre Mutter eine Schamanin ist und sie ständig misshandelt. Es stellt sich heraus, dass Young-sook sich im selben Haus wie Seo-yeon befindet, nur 20 Jahre in der Vergangenheit. Sie telefonieren fortan immer öfter miteinander, und sie bemerken, dass sie gegenseitig ihr Leben beeinflussen können. Doch das hat fatale Folgen, und aus den Freundinnen werden Feindinnen...
Hierbei handelt es sich um ein südkoreanisches Remake des Filmes "THE CALLER - ANRUFER AUS DER VERGANGENHEIT" aus dem Jahr 2011. Die Produktion ist wirklich hochwertig, und die Geschichte erscheint nur auf den ersten Blick vorhersehbar, es gibt Wendungen. Immerhin haben die beiden Frauen bei ihrem Kampf unterschiedliche Möglichkeiten. Young-sook kann Dinge in der Vergangenheit ändern und Seo-yeons Situation dadurch anders gestalten, Seo-yeon jedoch lebt ja in der Zukunft und weiß, was passieren wird. Das ist im Grunde der Reiz des Filmes, denn sie bekämpfen sich und brauchen sich doch gegenseitig. Negativ anmerken muss man, dass das Thema etwas zu sehr ausgewälzt wird, sodass Längen und dadurch Langeweile entstehen. Natürlich muss man in diesem Zeitreise-Zusammenhang "BUTTERFLY EFFECT" oder auch "FREQUENCY" nennen, die mit ähnlichen Themen arbeiten aber "THE CALL" hat da genug Eigenleben, um eigenständig zu wirken. "THE CALL" sollte in Südkorea eigentlich in die Kinos kommen, wurde dann aber wegen der Corona-Pandemie immer wieder verschoben, bis er schlussendlich bei Netflix landete, und in Deutschland hat das Werk leider noch nicht einmal eine Synchronisation verpasst bekommen, sondern nur deutsche Untertitel. (Haiko Herden)
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