Der Taiwanese Wai-Tung ist schon seit längerer Zeit in Amerika, er hat die US-Staatsbürgerschaft, ein eigenes Haus, ein Mietshaus und er ist schwul. Er lebt glücklich mit seinem Geliebten Simon zusammen. Alles wäre klar, wenn er nicht nervige Eltern in der Heimat hätte, die auf keinen Fall wissen dürfen, dass er schwul ist. Nervig sind seine Eltern deshalb, weil sie ihn ständig drängen, endlich zu heiraten und ihm sogar Mädels nach New York zu begutachtung schickt. Dann erfährt Wai-Tung, dass sein Vater im Sterben liegt, aber nur noch ein Wunsch ihn am Leben erhält, nämlich sein Enkelkind zu sehen. Simon hat da die rettende Idee. Eine gemeinsame Freundin namens Wei-Wei muß die Staaten verlassen, weil sie keine Aufenthaltsgenehmigung hat. Also liegt es doch nahe, dass Wai-Tung Wei-Wei heiratet, zwei Fliegen sind mit einer Klappe: Wei-Wei darf bleiben und Wai-Tung´s Eltern nerven nicht mehr. Doch als die Eltern das erfahren, sagen sie an, dass sie kommen, um die Hochzeit auszurichten, sie bleiben nur zwei Wochen. Es wird ein riesiges Hochzeitsbankett mit allem drum und dran, hier beginnt Simon schon so langsam genervt zu sein. Recht betrunken gemacht verziehen sich die zwei dann auf ihre Hochzeitssuite und so läßt Wai-Tung auch die Hochzeitsnacht traditionell über sich ergehen. Doch Wai-Tung´s Eltern können nach der Hochzeit nicht sofort abreisen, weil es seinem Vater nicht besonders gut geht. Während dieser Zeit wird die ganze Situation für alle langsam unerträglich. Um dem ganzen dann noch eins oben drauf zu setzen, ist Wei-Wei auch noch schwanger. Das treibt Simon aus dem Haus...
Klingt alles verdammt nach einer Komödie, aber wenn man die Filme von Ang Lee kennt, weiß, dass zwar ein Augenzwinkern dahintersteckt, aber die ganze Geschichte auch mit viel Gefühl und asiatischer Melancholie erzählt wird. Wenn der Film in Amerika gedreht worden wäre, wäre alles eine ganz furchtbare Klamotte geworden. Das ist übrigens der zweite Teil einer Trilogy von Ang Lee. Der erste Teil heißt "Schiebende Hände" und der dritte Teil "Eat Drink Man Woman". Dieser Film erhielt 1993 einen "Goldenen Bären" auf der Berlinale und das zu Recht. (Haiko Herden)
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