Als 12-jähriger ist Jeremy Melton der unbeliebte Freak in der 6. Klasse. Nachdem er auf einer Valentine-Party beschuldigt wird, einem Mädchen zu nahe gekommen zu sein, wird er erst von den Mitschülern verprügelt und landet dann im Heim und später in der Psychiatrie.
13 Jahre später erinnern sich die ehemaligen Mitschüler kaum noch an Jeremy. Doch als zum Valentinstag einige grausame Morde geschehen müssen Dorothy, die einst Jeremy beschuldigt hatte, und ihre Freundinnen erkennen, dass er offensichtlich zurückgekehrt ist, um Rache zu nehmen. Wer versteckt sich hinter der Engelsmaske...?
Abgesehen vom bescheuerten deutschen Titel, der schamlos auf „SCREAM“ anspielt, ist „SCHREI WENN DU KANNST“ ein durchaus gelungener Slasher, der die Regeln des Genres, die durch „SCREAM“, „FREITAG, DER 13.“ und „HALLOWEEN“ aufgestellt wurden, routiniert abspielt und dabei wenig Überraschungen bietet. Fast jede Szene und auch die „überraschende“ Auflösung des ganzen sind frühzeitig vorhersehbar. Dennoch unterhält der Film ungemein, was verschiedene Gründe hat. Zum einen geht man an so einen Film ohne große Erwartungen heran, sondern will einfach 90 Minuten Spaß haben. Zum anderen gibt es hier richtige Schauspieler zu sehen und nicht nur direkt von der Strasse geholte Teenager, die das erste Mal vor einer Kamera stehen und denen man von der ersten Minute an wünscht, dass sie möglichst grausam dahingemeuchelt werden. Mit David Boreanaz, bekannt aus der TV-Serie „ANGEL“, und allen voran Denise Richards („STARSHIP TROOPERS“, „WILD THINGS“, „DIE WELT IST NICHT GENUG“), gibt es zwei richtige Stars zu sehen, aber auch der Rest der Crew überzeugt. Denise Richards darf natürlich wieder ausgiebig ihren beachtlichen Körper präsentieren, zeigt aber auch, dass sie schauspielern kann. Wäre wirklich mal schön, wenn ihr bald mal etwas anspruchsvollere Rollen angeboten würden. Dennoch ist sie auch in diesem Film wieder mehr als eine Augenweide. „SCHREI WENN DU KANNST“ kommt als Mischung aus den genannten Filmen, zuzüglich einer guten Portion „ICH WEISS WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST“ daher. Dazu gibt es noch eine gehörige Prise „MELROSE PLACE“, was aber nicht besonders stört. Gut, dass man die Handlung nicht wie in anderen Filmen dieser Art an der Highschool angesiedelt hat, sondern die Personen schon alle in den Mitt-Zwanzigern stecken. Das ist wirklich mal was neues, auch wenn es natürlich an der Story des Films nichts ändert. Ich denke mal, „SCHREI WENN DU KANNST“ dürfte sich bald auf DVD und Video zu einem Dauerbrenner unter Fans entwickeln.
Die deutsche DVD von Warner bietet gewohnt einwandfreie Bild- und Tonqualität, selbstverständlich original Kinoformat und deutsche, englische und spanische Sprache, sowie die üblichen vielsprachigen Untertitel. Als Bonus gibt es einen Kommentar von Regisseur Jamie Blanks, einen Trailer, ein Musikvideo und „Behind The Scenes“ Material. (Warner Brothers DVD) (A.P.)
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