Russland im Jahre 1905. Der Krieg gegen China ist zu Ende und verloren und die Stimmung in der Bevölkerung ist schlecht. Im Schwarzen Meer liegt der Panzerkreuzer Potemkin im Hafen von Odessa vor Anker und die Matrosen haben die menschenunwürdige Behandlung ihrer Vorgesetzten satt. Als das Fass überläuft und ein paar Matrosen hingerichtet werden sollen, beginnt die Mannschaft zu meutern, doch der Aufstand wird niedergeschlagen, als ihr Anführer Wakulintschuk ermordet wird. Als die Öffentlichkeit von Odessa von der Meuterei erfährt, verbreitet sich die Nachricht wie ein Lauffeuer und die Bevölkerung strömt zur riesigen Treppe, die hinunter zum Hafen führt, um dort gegen das Zarentum zu protestieren. Das Regime aber schlägt zurück – blutig…
Das Ganze basiert auf wahren Ereignissen und wird in großen Teilen recht genau wiedergegeben. Das Ende freilich ist erfunden, den ganz so gut ging es dann doch nicht aus, das Schiff wurde zu einem Hafen eskortiert und ein großer Teil der Mannschaft wurde hingerichtet. Da der Film aber eine Auftragsarbeit zum Jübiläum der Revolution war, hat man das Ende dann so hingebogen, dass es passte. Dazu mag man natürlich stehen, wie man will. Der Film aus dem Jahre 1925 ist einer der ganz großen Filmklassiker, der immer und immer wieder erwähnt und zitiert wird. Zitiert wird vor allem die Treppenszene, die riesige Treppe, die Schauplatz einer blutigen Schlacht wurde. Tribut zollten Hollywood-Regisseure unter anderem in „THE UNTOUCHABLES“ oder „DER PATE“, ja selbst in „DIE NACKTE KANONE“ ist so eine Szene zu sehen, auch wenn die eher an „DER PATE“ angelehnt ist. Das sechs Minuten dauernde Massaker wäre heute sicherlich blutiger inszeniert worden, doch Regisseur Eisenstein hat für damalige Verhältnisse sehr gute Arbeit geleistet und die Emotionen seiner Zuschauer hochgepeitscht, so dass diese Stellung nahmen gegen die Truppen des Zaren und für die revolutionierenden Menschen. Dabei setzte er auf bisher einmalige Art spezielle Schnittreihenfolgen ein, um die dramatische Wirkung zu verstärken. Der Film war natürlich ein Stummfilm, doch im Laufe der Zeit gab es verschiedene musikalische Werke, die für „PANZERKREUZER POTEMKIN“ verwendet wurden. Als der Film 1926 in Deutschland gezeigt werden sollte, komponierte Edmund Meisel zusammen mit dem Regisseur einen Soundtrack. Die Fassung auf dieser DVD ist mit der Musik von Nikolai Krjukow unterlegt, die er 1949 für die Moskauer Filmstudios einspielte und zum 50. Jahrestag der Uraufführung wurde der Film mit neuer Musik von Dmitri Schostakowitsch herausgebracht
Die deutsche DVD von Icestorm präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital Mono) sowie im Bildformat 4:3. Als Extras gibt es eine Bildergalerie mit Fotos aus dem Film, eine Bio- und Filmographie des Regisseurs sowie ein interessantes Gespräch mit Prof. Peter Rabenalt über die musikalische Untermalung in Stummfilmen allgemein und bei „PANZERKREUZER POTEMKIN“ im speziellen (16:38 Min.). (Haiko Herden)
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