Sophie und Mark heiraten heute und zwar feiert das Paar in einem alten Landgasthof, der sich in einer Burg befindet. Der Vater des Bräutigams, Herrmann Walzer, ist ein reicher Kerl und hat die Feier bezahlt, mehr noch, er will den Gasthof kaufen und der Gourmetkoch Franz Berger, dem das Ganze gehört, kann da eigentlich nichts gegen sagen, denn das Angebot ist gut und er braucht dringend Geld. Dann allerdings passiert ein fataler Patzer: Eine Vorspeise ist nicht nach dem Gusto des Vaters und so beginnt ein Streit zwischen ihm und den Koch. Es eskaliert, der Brautvater will mit der Hochzeitsgesellschaft den Hof verlassen, Berger besteht auf die Bezahlung des Essens, doch die Situation eskaliert noch mehr. Berger nimmt die Braut und ihre Mutter als Geiseln, riegelt die Burg ab, als die Hochzeitsgesellschaft ihn verlassen hat und diese plant nun den Sturm der Burgmauern…
Der Film hat gute Momente in den Anfangsminuten, so dass man wirklich glaubt, dass hier eine irre und schwarze Komödie auf einen zukommt, worauf es dann aber hinausläuft, ist nur in gewisser Weise das, was man erwartet. Die irre Handlung, bei der sich verdorbene Shrimps zu einem blutigen Fiasko entwickeln, wird mit einem tierischen Ernst gespielt, dass man fast glauben mag, dass man gar keine Komödie drehen wollte. Dieser Nachteil ist selbstverständlich auch ein Vorteil, wie man sich hier sicherlich vorstellen kann, eine übertriebene Geschichte, in der die Charaktere relativ realistisch agieren, macht die Absurdität noch ein wenig deutlicher. Da ist es reine Geschmackssache, ob man das so mag, oder nicht. Neben dem Konflikt zwischen Brautvater und Chefkoch, der ja auch gleichzeitig der Hotelier ist, gibt es noch zahlreiche Nebenhandlungen, die im Endeffekt aber kaum wichtig für die Hauptgeschichte sind. Da hätte man sich ein wenig mehr zurückhalten können und sich mehr auf den eigentlichen Streit konzentrierren müssen. Am komischsten an der ganzen Sache ist übrigens der Opa, der als alter Zweite-Weltkriegs-Kämpfer noch einige „Schätze“ wie Helm und Handgranaten gehortet hat und diese nun freudig erregt einsetzt. „BLUTHOCHZEIT“ ist ein deutscher Film, der ruhig etwas mehr schwarzen Humor hätte zeigen dürfen und etwas radikaler hätte sein müssen (hier wünschte ich mir fast ein koreanisches Remake, die könnten das), aber Armin Rohde und Uwe Ochenknecht (insbesondere ersterer) machen das Ganze auf jeden Fall zu einem unterhaltsamen Werk.
Auf DVD von Highlight. (Haiko Herden)
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