Doku-Soaps sind derzeit ja ziemlich beliebt, doch „DIE BURG“ auf Pro7 war damals nicht unbedingt als Erfolg einzustufen. Diese Co-Produktion von Arte, MDR und Das Erste freilich hat auch nicht viel mit „DIE BURG“ zu tun, die ja hauptsächlich das geistig minderbemittelte Publikum mit geistig noch minderbemittelteren D-Promis malträtierte. Doku ist auch das hier, Soap allerdings weniger. 12 Frauen und Männer haben sich in einer Burg zusammengefunden, um 5 Wochen lang das echte Burgleben zu leben. Einer von ihnen ist der Burgvogt, der das Sagen hat, die anderen sind das Gesinde, Küchenmeister und Knappe. Dabei wird nichts beschönigt, jeder hat nur ein Gewand, die Betten bestehen aus Stroh und Zahnbürsten sowie anderen neumodischen Kram darf niemand benutzen. Viel intensiver aber ist noch das Hierarchieverhältnis. Der Burgvogt befiehlt, alle anderen müssen gehorchen, was zusätzlich psychischen Streß bringt. Hunger wird gelitten, weil man anfangs nicht fähig ist, Brot zu backen oder Fische zu fangen. Tiere müssen eigenhändig geschlachtet werden, was auch nicht jedermanns Sache ist. Das Leben des Gesindes hat wenig mit dem prunkvollen Burgleben zu tun, das man aus Filmen her kennt. Hart ist es, der Kampf ums Essen existenziell, Krankheiten oft tödlich. Eine spannende und höcht lehrreiche Dokumentation, die uns hier vorgeführt wird.
Die deutsche Doppel-DVD von UAP präsentiert die sechs Folgen im schmucken Digipack in Deutsch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 16:9 (anamorph). Als Extras gibt es die Musik zur Serie, ein Making Of (ca. 30 Min.) sowie eine Reise-Reportage „Burgen-Land Thüringen – Eine Reise ins Mittelalter“ (ca. 30 Min.) (Haiko Herden)
|