Jeanette, wohnhaft in Jena, ist irgendwo in den fortgeschrittenen Zwanzigern und Mutter des siebenjährigen Louis. Der Vater hat sich aus dem Staub gemacht, der Kontakt zu ihren Eltern ist ziemlich übel, man sieht sich nicht mehr. Jeanette spürt, dass ihr Leben an ihr vorüber zieht und wünscht sich sehnlichst einen neuen Partner, den sie in dem verheirateten Nachbarn Philipp gefunden zu haben scheint. Louis will dafür unbedingt öfter seine Oma und seinen Opa sehen, doch Jeanette möchte keinen Kontakt haben…
Klingt das langweilig? Nur auf den ersten Blick. Sicherlich knabbert man auch nicht an den Fingernägeln beim Verfolgen des Filmes, aber dafür ist es eben auch ein eher stiller Film über das alltägliche Leben normaler Menschen und über ihre Probleme, Sorgen, aber auch über ihre Wünsche und Hoffnungen. Es handelt sich hier um den Filmhochschul-Abschlussfilm von Marco Mittelstaedt und hier könnte ein netter Regisseur das Filmweltlicht erblicken. Ich denke und hoffe, dass wir da noch mehr sehen werden. Sicherlich, „JENA PARADIES“ wie gesagt ist kein Film voller Konflikte, die leisen Töne herrschen vor, es ist wie im richtigen Leben, und das Ganze wird getragen durch die ganz hervorragende Stefanie Stappenbeck, die ihre Rolle absolut überzeugend spielen kann. Kaum zu glauben, dass sie einem noch nirgendwo aufgefallen ist, immerhin hat sie schon seit 1988 regelmäßig im TV und Kino gearbeitet.
Die deutsche DVD von Epix präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Als Extras gibt es den Trailer (1:11 Min.), Interviews mit Stefanie Stappenbeck (10:48 Min.), ein Textinterview mit dem Regisseur und der Drehbuchautorin, ein Text-Portrait der Kamerafrau Judith Kaufman, eine Fotogalerie (1:32 Min.), ein Panoramablick von Jena (1:08 Min.) sowie Textinfos zu Jena. (Haiko Herden)
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