Red Cliff(China 2008)Originaltitel: Chi bi Alternativtitel: Regie: John Woo Darsteller/Sprecher: Tony Leung Chiu-Wai, Takeshi Kaneshiro, Chang Chen, Zhang Fengyi, Hu Jun, Lin Chiling, Vicki Zhao Wei, You Yong, Genre: - Action/Abenteuer
|
Das Jahr 208. Die Han-Dynastie liegt im Sterben, denn der Herrscher Xian ist schwach. Dieser lässt sich vom machtverliebten Minister Cao Cao überreden, diesem eine Vollmacht zum Führen eines Krieges auszustellen. Schnell kann man die nördlichen Provinzen einnehmen, dann macht sich Cao Cao mit den Truppen auf in den Süden, in die Provinz Jingzhou, um hier gegen die rebellierenden Kriegsherren Sun Quan und Liu Bei zu kämpfen. Das ist allerdings nicht so einfach wie gedacht, und so stehen sich schließlich gleich drei mächtige Armeen gegenüber…
Die Geschichte um den Kampf der „Drei Reiche“ ist bereits einige Male verfilmt worden, doch niemals so monumental wie bisher. Mit 80 Millionen US-Dollar ist das Werk der bis dato teuerste Film aus Asien, hat allerdings im Original auch eine Laufzeit von 280 Minuten und erschien als Zweiteiler in den Kinos. In Deutschland allerdings gibt es nur eine auf 142 Minuten runtergekürzte Fassung, was natürlich schade ist. Viele beklagen, dass es nun einige unlogische Dinge in dieser Version gäbe und die Hintergründe nicht mehr nachvollziehbar wären. Regisseur John Woo hatte die Nase voll von den USA und kehrte nach 15 Jahren in seine Heimat zurück, wo er nun mit klassisch-chinesischem Monumentalkino überaus begeistern kann. Ich glaube, ich habe (außer in den einschlägigen Fantasyfilmen) wohl noch nie so episch inszenierte Schlachten gesehen, die ein reines Feuermeer sind. Mit offenem Mund sitzt man mitunter da und saugt die unglaubliche Pracht der Bilder in sich hinein. So etwas hätte Hollywood mit dem Fünffachen an Budget nicht hinbekommen. Tolle Kameraarbeit kommt hinzu, geniale Choreographien und exzellente Tricktechnik. Spannend auch die Kriegstaktiken, die hier einen wesentlichen Teil der Geschichte darstellen. Was allerdings schade ist, ist die Tatsache, dass der Film an der Oberfläche bleibt, die Figuren berühren einen nicht, man sehnt sich immer schnell zur nächsten Actionszene. Das mag vielleicht bei der Langfassung anders sein. Auch ein wenig enttäuschend ist die Blutleere im Film, wo Tausende von Menschen ihr Leben lassen, müsste eigentlich auch ein wenig der Lebenssaft fließen, um realistisch zu wirken. Das ist wohl der „WORLD WAR Z“-Fluch, wo man auch zugunsten einer guten Altersfreigabe auf Härte verzichtete, um das horrende Budget wieder reinzukriegen. Insofern würde ich „RED CLIFF“ vor allem Actionfreunden und Fans von Historienfilmen ans Herz legen. (Haiko Herden)
|