Zweiter Weltkrieg, die USA ist im Krieg gegen Japan und die bösen Schlitzaugen haben bislang jeden Code geknackt, den die guten Amis sich ausgedacht haben. Dann kam man auf die Idee, die Sprache der Najavo-Indianer zu nutzen. Diese ist nur wenigen Indianern bekannt und es gibt keine Lehrbücher oder ähnliches darüber, so dass man die Sprache ungeniert bei Funkübertragungen nutzen kann. Man holt sich also ein paar Indianer, die dann an der Front und in den Hauptquartieren sitzen und die geheimen Nachrichten für die Amis übersetzen. Diese Indianer sind so wichtig, dass sie je einen Soldaten abkommandiert bekommen, der als Leibwächter fungiert. Was die armen Indianer aber nicht wissen: Der Leibwächter hat den Befehl, den Indianer im Zweifelsfalle zu erschießen, damit er nicht in Feindeshand gerät und den Japaner die Sprache übersetzt. Ein solcher Indianer Carl Wahzee und ein solcher Soldat ist Sergeant Joe Enders und deren Geschichte wird hier erzählt...
Die Grundidee ist gut und basiert auf wahren Ereignissen, denn die Najavos wurden tatsächlich im Zweiten Weltkrieg „genutzt“, um Funksprüche zu „chiffrieren“. Die Zusammenfassung oben ist nur die allgemeine Situation, zur Story habe ich eigentlich nichts geschrieben, doch die ist nach Lesen der Grundsituation natürlich vollkommen klar: Indianer und Leibwächter freunden sich nach anfänglichen Schwierigkeiten an, dann kommt eine knifflige Situation, in der der Leibwächter eigentlich gezwungen ist zu schießen und dann die Entscheidung. Inszeniert wurde die Geschichte von John Woo, der seine besten Filme in Hongkong gedreht hat und in Hollywood entweder noch nicht zu seiner Form gefunden hat, oder von den Studios gebremst wird. Keine Frage, „FACE/OFF“ ist ein geniales Stück Kino, „MISSION: IMPOSSIBLE 2“ ist tolles Actionkino, aber absolut oberflächlich und auch seine anderen US-Filme sind eher normal im Vergleich zu anderen US-Produktionen. „WINDTALKERS“ toppt „FACE/OFF“ nicht, soviel vorweg, doch „WINDTALKERS“ ist eine der besten Kriegsfilme der letzten Jahre. Rein von der Action her ist das sehr realistisch geworden und teils auch recht blutig (immerhin eine FSK18, was für einen Hollywood-Kriegsfilm doch schon recht ungewöhnlich ist). Dieser Realismus ist zwar doch irgendwie eher Woo-typisch, zum Beispiel, wenn ein Mann alleine Dutzende Japaner abknallt, aber es gibt sonst keine Actionmoves, die es nicht auch im echten Leben geben könnte. Insofern ist „WINDTALKERS“ nicht so überkandidelt sie „MISSION: IMPOSSIBLE 2“. Ach, was soll es? Man muss nicht lange rumreden, „WINDTALKERS“ lohnt sich wirklich und sollte man gesehen haben, auch wenn ich ein bisschen Tiefe vermisse. (Haiko Herden)
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