Das Jahr 2006. China hat Taiwan angegriffen und eine internationale Krise geschaffen. Amerika sieht sich als Weltpolizei und greift in den Konflikt ein, was dazu führt, dass die USA den roten Knopf drückt und eine atomare Katastrophe auslöst. Dadurch wurde die komplette Nordhalbkugel radioaktiv verseucht und Leben gibt es dort nicht mehr. Schlimm ist es, dass nun eine radioaktive Wolke sich langsam nach Australien zieht, der letzte Kontinent, der noch nicht verseucht ist. Hier herrscht das totale Chaos, da Flüchtlinge aus aller Welt hier eindringen.
Das US-U-Boot USS Charleston unter dem Kommando von Dwight Towers war zur Zeit des Krieges unter Wasser und konnte deshalb überleben. Sie laufen in Melbourne ein, wo sie allerdings nicht besonders herzlich aufgenommen werden, denn immerhin sind sie Amerikaner, diejenigen, die für die Katastrophe verantwortlich sind. Berechnungen haben ergeben, dass ganz hoch im Norden vielleicht ein paar Gebiete nicht radioaktiv verseucht sind, doch man könnte höchstens 1000 Leute dort hinbringen. Man erhält nämlich von dort ein Signal. Die USS Charleston soll dies überprüfen und in Kürze auslaufen. Ein paar Tage sind noch rumzukriegen und so geniessen die Seeleute sie. Dann läuft man aus. Getrieben von Hoffnung und einigen positiven Vorzeichen kommt man dem Signal immer näher, doch dann ist die Enttäuschung groß...
Bei diesem Film handelt es sich um ein Remake des alten Schwarzweiß-Klassikers „DAS LETZTE UFER“, der den gleichen Originaltitel „ON THE BEACH“ hatte. Das war ein unglaublich deprimierender Film, welcher der Bevölkerung mal gezeigt hat, dass man vor Radioaktivität Angst haben muss. Es ist auch wirklich wichtig, dass auch heute mal wieder einer daran erinnert, dass die Gefahr noch lange nicht vorbei ist. Immer noch stehen Tausende von atomaren Sprengköpfen gefechtsbereit in den Silos und die Weltlage ist auch alles andere als entspannt. Es könnte jeden Tag losgehen und das sollte eigentlich jedem mal wieder bewusst werden. Nur weil das Thema nicht mehr von den Medien so gepusht wird, sollte man es auf keinen Fall links liegen lassen, denn totschweigen heißt noch lange nicht, dass das Thema vorbei ist. Ich persönlich würde mir gerne mal wieder einen Film im Stile von „THE DAY AFTER“ wünschen, allerdings darf dieser dann auf keinen Fall aus Hollywood kommen, da Hollywood sich leider immer weiter auf das sichere Kommerz-Eis bewegt, ohne storytechnisch Risiken einzugehen, was eindeutig langweilig und überraschungslos ist.
Filmisch gesehen ist „USS CHARLESTON“ eigentlich ganz gelungen. Mitunter ist es mir zwar etwas zu wenig Chaos und die Bilder sind meist zu sauber, doch im Grunde ist das auch recht realistisch. Meister in Sachen Verdrängung ist der Mensch allemal und so ist es nicht verwunderlich, dass die Australier in solch einem Fall natürlich versuchen würde, so normal wie möglich weiterzuleben.
Schön auch, dass hier mal kritisch das globale Einmischen Amerikas in politische Konflikte beleuchtet wird. Es ist zwar schön, dass es eine Macht gibt, die ein bisschen aufpasst, doch Amerika sollte sich dieser Aufgabe bedeutend mehr bewusst sein und sich nicht als Land mit den höchsten Ideologien aufspielen, denn das ist es einfach nicht. Amerika ist halt nicht das Land, in dem Milch und Honig fliesst und wo es den Menschen gut geht und deren Verhältnisse man auf die ganze Welt ausweiten müsste. Leider verhalten sich die Amerikaner so arrogant und glauben, sie seien einzigartig, was manchmal nicht sehr schön ist. Auch wenn man z.B. den Terrorakt am 11. September in keinster Weise gutheißen darf, ist es doch ein Wunder, dass nicht schon viel mehr passiert ist, denn ich kann mir schon vorstellen, dass manch einem Land das arrogante „Unsere Ideologie ist die einzig wahre“-Gehabe der USA auf den Geist geht.
Aber „USS CHARLESTON“ sit ganz sicher kein Meisterwerk. Ein paar künstliche Aufnahmen vom zerstörten San Franciso und einige Effektaufnahmen mehr machen den Film zwar sehenswert, aber auch wirklich nicht zu einem Meisterwerk. Rachel Ward und Bryan Brown, bekannt aus „DORNENVÖGEL“, waren oder sind auch im echten Leben miteinander verheiratet und können deshalb ihre Liaison glaubhaft rüberbringen. Schade ist aber, im Ganzen gesehen, dass die deprimierende Stimmung nicht so rüberkommt, wie man es sich wünscht und wie sie für dieses Thema absolut auch notwendig gewesen wäre. Gegen Ende kommt dann zwar noch ein wenig Stimmung auf, doch das ist für die lange Laufzeit (ca. 180 Min.) zu wenig. Der schönste Augenblick ist der, in welchem man den traurig-melancholischen Song von Nick Cave hört. Nick Cave und The Cure sind auch die Bands, die man in seinen letzten Augenblicken im Leben hören muß. (Haiko Herden)
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