Anastasia Steele hat Christian Grey verlassen, doch er will sie zurück, aber Ana stellt Bedingungen. Keine Regeln, keine Kontrolle und keine Geheimnisse mehr. Es klappt besser, doch da machen ein paar andere Frauen Probleme: Elena ist mal wieder da, die Christian als Kind irgendwie misshandelt hat, und eine ehemalige „Geliebte“ von Chris, die sauer ist, dass Anastasia jetzt an der Reihe ist. Und irgendwie hat Grey auch noch einen Mutterkomplex oder so etwas in der Richtig. Und Anas Chef will Ana verführen und so weiter und so fort. Ob die fragile Beziehung des Paares solch fiese Sachen aushält?
Ja ja, „Gefährliche Liebe“, puh, da schlottern die Knie. „Komm, ich hol die Liebeskugeln raus und dann machen wir voll Sadomaso, denn ich hatte ja so eine schlimme Kindheit.“ Auf diese einfache Formel kann man den zweiten Teil von „FIFTY SHADES OF GREY“ bringen. Wer ein Trauma hat und deshalb nur brutalen Liebeskugelsex absolvieren kann, kann durch ein bisschen Bienen-und-Blumen-Sex der reinen Sorte geheilt werden. Ja ja, die Liebe halt. Das ist der Grund, warum man die „FIFTY SHADES OF GREY“-Bücher als Hausfrauenlektüre bezeichnet. Weltfremd, seifenopernmäßig, oberflächlich und platt. War der erste Filmteil noch Trash pur und konnte auf eine absurden Weise vielleicht noch unterhalten, versucht sich Teil 2 im Bierernst. Haarsträubender Ernst konnte auch trashig sein, doch hier ist es eher sehr langweilig. Wobei... in manchen Szenen ist es doch wiederum sehr komisch: Da stürzt Herr Grey einfach so mit dem Hubschrauber über dem Dschungel ab, alle sterben, doch Grey wird nicht gefunden. Als Anastasia und noch irgendwelche Leute (die ich gerade vergessen habe) entsetzt die Neuigkeiten im Fernsehen angucken, klopft es und ein verschwitzter, verdreckter Christian Grey steht vor der Tür, außer Atem. „Hach, da bin ich, ich habe es geschafft.“ Zu Fuß vom Dschungel in Südamerika ab nach Hause, ja, da kann man schon etwas abgewetzt aussehen. Die Dialoge zwischen den Liebenden sind auch übelst. Oberflächlich und nichtssagend. Prämisse zwischen den beiden Hübschen ist ja eigentlich, dass sie sich besser kennenlernen wollen, doch sie verlieren sich einfach nur in hohlem Phrasengeblabbere. Hin und wieder „droht“ das Gespräch dann doch etwas geistreicher zu werden, doch dann wird lieber schnell gefickt. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Romanautorin gar nicht in der Lage ist, vernünftige Dialoge zu schreiben und deshalb lieber zum sprichwörtlichen Kamin überblendet, sobald sie nicht mehr weiter weiß. Na ja wie auch immer.
Das hat zwar nichts mit dem Film zu tun, aber um die „SHADES OF GREY“-Kuh so richtig zu melken, hat die „Schriftstellerin“ sich tatsächlich erdreistet, ihre drei Bücher noch einmal neu zu schreiben, dieses Mal aus der Sicht von Christian Grey. Größere Verarsche gibt es wohl kaum noch. Ich freue mich entsprechend schon auf „STAR WARS“ aus der Sicht von Darth Vader, „STAR WARS“ aus der Sicht von Erzwo Dezwo und „STAR WARS“ aus der Sicht des fünften Ewoks von links. Die Möglichkeiten wären so vielfältig. (Haiko Herden)
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