Das Kaff Marfa liegt in Texas nahe der mexikanischen Grenze. Natürlich ist hier nicht viel los, sodass der 16-jährige Adam und seine Freunde einfach ständig nur rumhängen, kiffen und Sex haben. Adam hat zwar eine Freundin, doch die Beziehung ist kompliziert, und ein Schäferstündchen mit der Nachbarin, deren Mann im Knast sitzt, verwirrt ihn letztlich noch mehr. Doch eines Tages kommt eine junge Künstlerin namens Drake in den Ort. Sie hat mit vielen Männern Sex, was ihr Statement für Frieden ist, doch als sie sich dem Grenzpolizisten Tom verweigert, rastet dieser aus...
"KIDS" und "BULLY - DIESE KIDS SCHOCKTEN AMERIKA" sind die beiden Werke, die wohl fast alle gesehen oder zumindest von gehört haben. "MARFA GIRL" passt ganz gut in dieser Reihe, denn auch hier geht es um gelangweilte Jugendliche ohne große Perspektive, besonders Adam ist ein typischer Clark-Charakter, und auch das Drehbuch passt zu ihm und pendelt zwischen guter Charakterstudie und einer gewissen Richtungslosigkeit
Larry Clark veröffentlichte den Film 2012 nur über seine Webseite, brachte ihn nicht in die Kinos oder als DVD. Das passiert erst später, und in Deutschland sogar erst 2019 über Donaufilm. Er sagte, dass er das machen wollte, weil der Film zu krass sei mit all den nackten Teenagern (die allerdings angeblich alle im echten Leben volljährig waren), was viele Vertriebe offenbar arg gestört hatte. Man kann von Clark halten was man will, die Geschichte ist zwar etwas ziellos inszeniert und ein etwa 70 Jahre alter Mann mit Teenager-Obsession wirkt ja auch ein wenig seltsam, aber "MARFA GIRL" ist durchaus sehenswert. (Haiko Herden)
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