Jared lebt in einer amerikanischen Kleinstadt, sein Vater ist ein Baptistenprediger. Als seine Mitschüler am College herausbekommen, dass er schwul ist, bricht die Welt zusammen. Sein Vater und seine Mutter verlangen, dass er eine Konversionstherapie macht, um sich die Homosexualität wegtherapieren zu lassen. Jared ist verzweifelt, denn wenn er es nicht tut, muss er den Kontakt mit seinen Eltern abbrechen, jeder im Dorf würde ihn schneiden und außerdem könnte er so nicht mehr religiös sein. So beginnt er also notgedrungen diese Therapie...
Die Geschichte basiert auf den Erlebnissen von Garrard Conley, der darüber einen Artikel in den New York Times schrieb sowie einen Roman. Die Verfilmung ist ganz gelungen, schlachtet sie doch das Thema nicht auf platte Weise aus, sprich: Keine Melodramatik und keine Schwarzweißmalerei. Auch die Eltern sind nicht die empathielosen Bösen, wie man denkt, vielmehr sind sie einfach ratlos, weil sie mit dem Thema nicht viel anfangen können, zudem verblendet durch die Religion und gefangen in den Zwängen und Wertvorstellungen der Gesellschaft in einer konservativen US-Kleinstadt. Und eine Entwicklung machen sowohl sie als auch viele der Figuren durch. Auch Jared selbst ist eine etwas zerrissene Figur, die nicht genau weiß, wer sie eigentlich genau ist. Dazu kommt dann noch die Therapie an sich, die Einblicke zeigt, wie genau man da vorgeht, was mitunter genau so skurril wie erschreckend ist. Und die Beweggründe des Therapeuten an sich sind auch schon bezeichnend. Alles in allem ein sehr interessanter Film, der Gott sei Dank keine plumpen Figuren zeichnet, sondern Menschen darstellt. (Haiko Herden)
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