 Der unscheinbare und schüchterne Casey findet auf dem Sportplatz etwas kleines, wurmartiges. Der Biologie-Lehrer kann es nicht identifizieren und schließt daraus, dass es sich um eine neue Spezies handelt. Der Lehrer hat recht und wird kurz darauf von dieser Kreatur befallen. Casey erkennt die Gefahr und nach vielem hin und her findet er tatsächlich mehrere Mitstreiter, die allerdings kein eingeschworenes Team sind, sondern derartig unterschiedliche Charaktere, dass niemand glauben kann, dass es klappen könnte. Da gibt es halt den schüchternen und intelligenten Casey, den Drogendealer Zeke, Stan, der gerade seinen Job als Football-Teamleader sausen lassen hat, weil er es satt hat, die guten Zensuren nicht aufgrund von Fleiß, sondern wegen seines Spielens zu bekommen. Es gibt die Cheerleaderin Delilah, ebenfalls spießige Schulzeitungsredakteurin, die neue Schülerin Marybeth, die krampfhaft Freunde sucht und die als Punkerin und Lesbe verschriene Stokeley. Mehr oder weniger gemeinsam kämpfen sie nun gegen die Lehrer, die anscheinend alle inzwischen von Aliens infiziert sind und sich immer weiter ausbreiten wollen, bis sie die ganze Welt unter Kontrolle haben...
Hier haben wir wieder einmal die Geschichte der „KÖRPERFRESSER“ eingemacht in einer neuen Umverpackung und damit die Kritiker sich nicht so schlau vorkommen, diesen Vergleich gefunden zu haben, hat Regisseur Robert Rodriguez die Punkterin Stokeley als Fachfrau für Science Fiction-Klassiker hingestellt und läßt sie ständig gute Ratschläge geben, die sie sich aus Literatur und Film zusammenreimt. Das Drehbuch selbst stammt vom „SCREAM“-Regisseur Kevin Williamson und die Kenntnis seiner Protagonisten über entsprechende Filme zieht sich anscheinend durch viele seiner Geschichten. Er möchte jedes Genre mit einem revolutionierenden Drehbuch beglücken, na wollen wir mal sehen, welche Filme die Hauptdarsteller in einer Liebeskomödie auswendig kennen. Neu belebt hat Williamson das Genre „Alien-Invasion“ zwar nicht gerade, Zitate auf andere Filme (z.B. „THE WALL“) reichen für neue Impulse nicht aus, aber im Gegensatz zu anderen Teenie-Filmen zeigt sich hier, dass Außenseiter nicht unbedingt erst dann cool sind, wenn sie sich in die Gemeinschaft einpassen, genau das wird hier angeklagt, sondern dass die Gesellschaft sich ein wenig mehr dem Leben der Aussenseiter und damit dem Individualismus unterwerfen sollen. Damit wäre die Welt automatisch besser und interessanter. Zusammenfassend sei gesagt, „FACULTY“ ist ein interessanter, gut guckbarer und Spaß machender Film.
Die deutsche DVD dagegen enttäuscht sehr, es gibt kein filmisches Bonusmaterial, kein Making Of, keine Interviews, lediglich ein paar Produktionsnotzigen auf Texttafeln, die vom Umfang her aber auch locker auf die Rückseite des Covers gepasst hätten. Unterteilt ist die DVD in 18 Kapitel, bietet deutschen und englischen Ton mit deutschen Untertiteln jeweils in Dolby Digital 5.1. Als Extras gibt es nur den Trailer des Filmes, Trailer zu „SCREAM 2“, „MONEY TALKS“, „CELEBRITY“, „CRASH“, „14 TAGE LEBENSLÄNGLICH“ und „HALLOWEEN – H2O“. Abgesehen davon, dass das Menü sehr ansprechend gestaltet ist und die Bildqualität gut, war es das aber schon. Sehr schwach, sehr schwach, da wäre weitaus mehr möglich gewesen, liebe Firma Kinowelt. (Haiko Herden)
An einer Schule in den USA geschehen seltsame Dinge, nicht nur, dass die Schüler gewalttätig sind, das wird als normal hingenommen, aber die Lehrer verändern sich auch. Nur ein paar Jugendliche, die unterschiedlich nicht sein könnten, bemerken die Vorgänge und tun sich zusammen, um etwas zu unternehmen, aber niemand glaubt ihnen. Dazu kommt, dass innerhalb der Gruppe Spannungen herrschen. Gemeinsam finden sie raus, dass die Menschen von außerirdischen Parasiten übernommen werden, die allerdings „allergisch“ auf eine synthetische Droge reagieren, so dass jeder, der beweisen will, dass er nicht zu den Übernommenen gehört, diese Droge zu sich nehmen muß. Dennoch geht der Kampf nicht ohne Opfer ab und am Ende steht einer der Jugendlichen einer fürchterlichen Kreatur gegenüber...
Wen die Inhaltsangabe ein wenig an „DIE DÄMONISCHEN“, „DIE KÖRPERFRESSER KOMMEN" oder an „BODY SNATCHERS“ erinnert, liegt nicht ganz falsch, denn letztendlich ist „FACULTY“ nichts anderes als eine weitere Verfilmung dieses Science Fiction-Horror-Klassikers, der durch den Schauplatz an der High-School auch ein wenig vom derzeitigen „BUFFY“-Erfolg mitnimmt. Eine Spur „ALIEN“ ist schließlich auch noch dabei und der Regisseur Robert Rodriguez („DESPERADO“, „FROM DUSK TILL DAWN“) bürgt für unterhaltsame, teilweise blutige rund 100 Minuten. Die Rollen der Jugendlichen sind fast ausschließlich mit eher unbekannten Gesichtern besetzt (abgesehen von Elijah „DEEP IMPACT“ Wood), dafür finden wir in Nebenrollen aber eine Reihe von Genre-Stars der obersten Kategorie, namentlich Salma „FROM DUSK TILL DAWN“ Hayek, Piper „CARRIE“ Laurie und Robert „TERMINATOR 2“ Patrick. Die Düsternis eines „DIE KÖRPERFRESSER KOMMEN“ erreicht „FACULTY“ nicht, dafür will der Film mehr unterhalten und das schafft er ganz gut, wenn er auch nicht neue Maßstäbe im Science Fictio-Horror-Fach setzt. Dennoch bleibt Robert Rodriguez einer der besten Regisseure der 90er Jahre, der bisher keinen Ausfall produziert hat, und welcher Filmemacher kann das schon von sich behaupten? (A.P.)
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