Im Jahr 2029. Auf einer großen Raumstation, die um einen Planeten kreist, arbeitet Capt. Leo Davidson. Als man einen Weltraumsturm entdeckt, schickt man eine Sonde mit einem Affen zur Erkundung hin, doch das Vehikel kehrt nicht zurück. Ohne Erlaubnis fliegt Davidson hinterher und gerät in eine Art Wurmloch, welches ihn in die Zukunft schleudert und ihn auf dem Planeten bruchlanden lässt. Hier muß er erkennen, dass Affen intelligent sind und die Herrschaft über den Planeten haben, während die Menschen wie Haustiere und Sklaven gehalten werden. Mit Hilfe der Menschenfreundin und Aktivistin Ari befreit sich Davidson aus seiner Gefangenschaft und macht sich mit einer kleinen Schar Menschen und Affen auf in die verbotene Zone. Hier entdeckt er die einen heiligen Tempel der dort wohnenden Menschen und muß schockierende Dinge erfahren...
Das war ein großes „Hallo“, nachdem nach jahrelangem Hin und Her fest stand, dass Tim Burton die Regie für das Remake von „DER PLANET DER AFFEN“ übernehmen wird. Der Mann, der der Inbegriff für bizarre Filme und düsteren Kulissen ist, würde es sicherlich auch schaffen, aus diesem heiklen Thema (ein Remake eines Klassikers ist immer ein heikles Thema) ein freudiges Ereignis zu machen.
Über das Ergebnis kann man aber geteilter Meinung sein. Wir fangen am besten mit den negativen Punkten an. Der Film beinhaltet eindeutig zu viel Komik. Burton hat es in Filmen wie „SLEEPY HOLLOW“ oder anderen immer geschafft, witzige Dinge mit einzubauen, die allerdings niemals die düstere Atmosphäre des Filmes zerstört haben, sondern sich perfekt darin eingefügt haben. Das ist im „PLANET DER AFFEN“ leider nicht so, es gibt jede Menge lächerlicher Dinge, die den Film zerstören. Im Kino gab es, gerade gegen Ende des Filmes, Lachstürme, die allerdings nicht daher rührten, dass es wirklich witzig war, sondern lächerlich. Während man beim alten Klassiker am Ende geplättet und schockiert im Kinositz hängt, löst diese ähnlich geartete Schlußszene leider nur Lachstürme hervor. Sicher, der alte Film hatte auch seine komischen Momente (das ist bei Affen wohl selbstverständlich), aber das ging nicht auf die Kosten der Dramatik und Spannung.
Das man den Film nicht wirklich ernst nehmen kann, liegt aber auch ganz klar am Hauptdarsteller Mark Wahlberg. Ich war bislang eigentlich immer der Meinung gewesen, dass er ein recht guter Schauspieler sei, doch die Leistung, die er hier vorlegt, ist vollkommen miserabel. So ein hölzernes und ausdrucksloses Gesicht habe ich in einem so großen Hollywood-Film schon lange nicht mehr gesehen. Im direkten Vergleich zu Charlton Heston (dem Hauptdarsteller aus dem Original) wirkt der Mann vollkommen blaß. Anscheinend gibt er sich noch nicht einmal Mühe, Leben in seine Figur zu hauchen. Aus diesem Grunde steht man auch keinen Augenblick auf der Seite von Wahlberg, die Sympathien sind immer bei seinen Affenfreunden.
Doch kommen wir nun auch einmal zu den guten Seiten des Filmes. Es beginnt mit den Kulissen. Die sind, ganz Burton-like mitunter völlig abgefahren und affenartig glaubwürdiger, als die kleine Stadt im Original. Die Bildatmosphäre ist düster und mitunter gewaltig bis monumental. Und auch die Masken sind wirklich perfekt gelungen. Spezialist Rick Baker hat es geschafft, den Schauspielern die Masken so passgenau auf die Gesichter zu formen, dass jede Menge Ausdrucksformen möglich sind. Schade, dass Burton nicht darauf geachtet hat, dass Wahlberg mindestens ebenso ausdrucksstark wie die Masken agiert.
Dann muß man den Drehbuchschreibern noch bescheinigen, dass es ihnen gelungen ist, kein reines Remake des Filmes zu machen. Sie schaffen es, eine interessante neue Geschichte um die vorgegebenen Grundstory zu bauen.
So bleibt man nach dem Ende des Filmes mit einem gespaltenen Gefühl im Kinosessel sitzen. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich von den Bildern, Ausstattung und der Technik her natürlich den neuen Film wählen, doch was Atmosphäre, Geschichte und Schauspielerleistung angeht, ist der alte noch ungeschlagen.
Schade, ich muß sagen, dass ich von diesem Tim Burton-Film mehr erwartet habe. (Haiko Herden)
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