Grusel Kabinett – Der Freischütz (Hörspiel)(BRD 2007)Originaltitel: Grusel Kabinett – Der Freischütz (Hörspiel) Alternativtitel: Regie: Marc Gruppe, Stephan Bosenius Darsteller/Sprecher: Marius Claren, Jochen Schröder, Dagmar von Kurmin, Luise Helm, Tobias Kluckert, Jürgen Thormann, Inken Sommer, Heinz Ostermann, Evelyn Maron, Norman Matt, Uwe Büschken, Jürg Löw, Genre: - Horror/Splatter/Mystery - Horspiel/Hörbuch
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Episode 15 - Titania Medien/SPV –2006 – CD – ISBN 978-3-7857-3254-0
Der Amtmann Wilhelm liebt die Försterstochter Käthchen. Um von ihrem Vater die Erlaubnis zur Heirat zu bekommen, tritt er als Jäger in dessen Dienste. Als alles perfekt erscheint, verlässt Wilhelm jedoch das Jagdglück und zu allem Unglück steht ihm der „Probeschuss“ bevor, bei dem er sich als Erbe der Försterei würdig erweisen muss. In seiner Verzweiflung lässt der junge Mann sich mit unheimlichen Mächten ein, um an die „Freikugeln“ zu kommen, verzauberte Kugeln, die immer ihr Ziel treffen. Die Mächte der Finsternis fordern dafür aber eine Gegenleistung und es mehren sich die Zeichen, dass großes Unheil bevorsteht...
Es ist schon mutig von Titania Medien, dass man sich dort immer wieder eher unbekannter Geschichten für die fantastische Reihe „Gruselkabinett“ annimmt. Heutige Jugendliche dürften den „Freischütz“, der auf der Erzählung „Die Jägersbraut“ von Johann August Apel basiert, kaum noch kennen und wenn doch, dann wohl hauptsächlich durch die romantische Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber.
Geschichten um Pakte mit dem Teufel gibt es nicht erst seit „Faust“ und so wird auch hier eine erzählt, die zudem einige märchenhafte Züge aufweist und vor allem in der zweiten Hälfte recht düster wird.
Bei der Produktion wurde wieder einmal geklotzt. Perfekter Sound, stets passende Geräusche, zum Beispiel unheimlicher Wind, mal im Vordergrund, mal fast unhörbar im Hintergrund, aber immer vorhanden, und die passende Musik, die hier der Handlungszeit angepasst fast Kammermusikartig erscheint. Sehr gelungen auch die Dialoge, die den Hörer so richtig schön ins frühe 19. Jahrhundert zurückversetzen. Und dann ist da natürlich wieder einmal die großartige Sprecherriege, die aus bekannten Synchronsprechern großer Hollywoodstars besteht und eine Wahnsinnsleistung abliefert. Alleine die Dialoge von Jochen Schröder und Dagmar von Kurmin als Försterehepaar machen den Kauf lohnenswert. Und wer liebt nicht die Auftritte von Jürgen Thormann?
All das zusammengenommen sorgt für eine sehr dichte Atmosphäre und macht „Der Freischütz“ zu einem perfekten Film für die Ohren und es ist mir beinahe schon peinlich, wieder einmal als Fazit schreiben zu „müssen“, dass sich Titania Medien mit dieser Folge wieder einmal selbst übertroffen hat. Und wenn man bedenkt, dass das eigentliche Mammutprojekt „Dracula“ erst noch bevorsteht fragt man sich schon, wohin das eigentlich noch führen soll...oder haben die Titania-Leute einen Pakt mit dem Hörspielteufel geschlossen? (A.P.)
Buch: Marc Gruppe nach der Erzählung „Die Jägersbraut“ von Johann August Apel
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