Tess ist eine Krimiautorin und recht erfolgreich, zumindest bei der etwas herablassend definierten Zielgruppe “Hausfrauen”. Heute hat sie eine Lesung bei einem Buchclub und als diese vorbei ist, bietet ihr die Clubpräsidentin an, ihr eine Abkürzung ins Navi zu programmieren, um schneller wieder zu Hause zu sein. Diese Abkürzung führt sie durch die Einöde, wo ihr ein Reifen platz, als sie über einen Nagel fährt. Ein scheinbar zufällig vorbeikommender Trucker will ihr beim Wechseln des platten Rades helfen, doch stattdessen vergewaltigt er sie und schmeißt sie im Glauben, sie sei tot, in die Kanalisation. Als sie wieder zu sich kommt, beschließt sie, nicht zur Polizei zu gehen, um keine schlechte Presse zu erhalten, aber auch, um sich zu rächen und diese Erfahrungen in einem Buch festzuhalten...
“BIG DRIVER” basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Stephen King us dem 2010 veröffentlichten Kurzgeschichtenbuch “Zwischen Nacht und Dunkel” und ist im Grunde eine typischen Rape-and-Revenge-Geschichte im Stil von “I SPIT ON YOUR GRAVE” allerdings mit FSK-16-Freigabe. Ein solides Filmwerk, das vor allem durch das Schauspiel von Maria Bello lebt, die die geschundene Frau gut mimen kann. Oft genug muss sie alleine agieren, nur im Gespräch mit einer Assistentin am Telefon oder, absurderweise, mit ihrem Navi. Allerdings wirken manche Dinge in “BIG DRIVER” ein wenig konstruiert, was den Unterhaltungswert dieses Fernsehfilms nicht schmälert. Immerhin hat der Meister selbst diesem Werk sein Lob ausgesprochen. (Haiko Herden)
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