Professor Ingwer Feddersen unterrichtet an der Uni in Kiel. Da es seinen alten Eltern nicht gutgeht, nimmt er sich ein Jahr Auszeit und zieht zu ihnen nach Brinkebüll. Die Mutter dement, der Vater klapprig. Für Ingwer ist dies eine Reise zurück in die Kindheit und Jugend. Es gibt vieles aufzuarbeiten, so ist das Verhältnis von Vater und Sohn sehr schwierig, denn Ingwer wollte nicht sein Geschäft übernehmen, und dass er sogar aus Brinkebüll weggezogen ist, belastet die Beziehung zusätzlich...
Filme von Regisseur Lars Jessen gucke ich eigentlich grundsätzlich. Wenn auch noch Charly Hübner mitspielt, was bei Jessen-Filmen ja ziemlich wahrscheinlich ist, dann kann es ja auch nicht schlecht werden. Der gleichnamige Roman, der diesem Film zugrunde liegt, ist mir leider nicht bekannt, was man aber so liest, ist er äußerst beliebt. Den typischen norddeutschen Humor hat Jessen hier etwas zurückgeschraubt zugunsten eines norddeutschen und leisen Dramas, in dem es Zwischentöne zu entdecken gibt, die aufgrund der - und schon wieder fällt das Wort - norddeutschen Art halbwegs schwer zu entdecken sind. Jessen gestaltet das Ganze nicht als Reise zurück in die nostalgisch verklärte Kindheit, sondern eben in eine Welt voller Grautöne. Es gibt übrigens sogar eine zweite Sprachfassung des Filmes, die plattdeutsche Passagen enthält, die für die Restmenschheit untertitelt wurden. (Haiko Herden)
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