FBI-Agent Will Graham hat Hannibal Lecter vor einiger Zeit in den Knast gebracht. Der unheimliche, aber äußerst intelligente und gebildete Mann allerdings ließ sich nicht einfach verhaften, vielmehr geschahen so schlimme Dinge, dass Graham nach Lecters Inhaftierung den Dienst beim FBI schmiss. Eines Tages kommt FBI-Vorgesetzter Jack Crawford auf Graham zu. Man ist auf der Suche nach einem Serienkiller namens „Die Zahnfee“ und Graham könnte bei den Ermittlungen nützlich sein, denn es gibt Parallelen zu Lecter. Graham beginnt zu ermitteln und sucht schließlich Lecter auf, der durch seine kannibalistischen Taten irgendwelche Tipps geben könnte. Freilich ahnt er nicht, dass Lecter Kontakt mit der „Zahnfee“ hat und dadurch versucht, Graham und dessen Familie zu schädigen...
Nachdem „DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER“ und die Fortsetzung „HANNIBAL“ sehr erfolgreich waren, war es logisch, dass „ROTER DRACHE“ ebenfalls verfilmt werden würde. „ROTER DRACHE“ spielt zeitlich gesehen vor „DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER“ und ist somit eine Art Prequel. Es ist logisch, dass für die Entscheidung, den Film zu produzieren, ausschließlich kommerzielle Fragen im Vordergrund standen, denn die Geschichte wurde fünf Jahre vor „DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER“ schon einmal verfilmt, nämlich von Michael Mann unter dem Titel „MANHUNTER“. Hannibal Lecter allerdings spielte in dieser wirklich nicht schlecht verfilmten Geschichte, die sich hauptsächlich auf den FBI-Agenten und die Zahnfee konzentrierte, im Grunde nur eine Nebenrolle. Klar, dass die Rolle für die Neuverfilmung stärker in den Vordergrund rücken musste, das Spice, entschuldigung, das Geld muss natürlich fließen. Ich persönlich muss allerdings definitiv sagen, dass mir „ROTER DRACHE“ definitiv besser gefällt als „HANNIBAL“, aber „DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER“ toppt er freilich nicht mal ansatzweise. Die Geschichte wirkt nicht so sehr konstruiert wie „HANNIBAL“, der teilweise wirklich an den Haaren herbeigezerrt erschien. Die Rolle des Lecter wirkt bei Ridley Scott einfach ein paar Nummern zu „gewollt“, so als ob man krampfhaft versucht hat, eine Kultfigur zu schaffen. Den Machern allerdings war nicht klar, dass man Kult nicht schaffen kann, Kult entwickelt sich einfach. Also, was ist das Schlussfazit? „ROTER DRACHE“ ist gut, passt in die Trilogie hinein, doch „MANHUNTER“ sollte man deshalb auf keinen Fall ins Nirwana schicken. (Haiko Herden
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