Gabriel Burns – Die Brut (Hörspiel)(BRD 2003)Originaltitel: Gabriel Burns – Die Brut (Hörspiel) Alternativtitel: Regie: Volker Sassenberg Darsteller/Sprecher: Jürgen Kluckert, Bernd Vollbrecht, Ernst Meincke, Wolfgang Bahro, Uta Lambertz, Barbara Ratthey, Max Oscar Schälte, Heike Schrötter, Andreas Ksyenzik, Matthias Hinze, Ulrike Stürzbecher, Klaus Jepsen, Sven Plate, Michael Narloch, Gerald Schaale, Marco Rudolph, Irmin Schmidt, Wolfgang Kühne, Jochen Schröder, Engelbert von Nordhausen, Genre: - Horror/Splatter/Mystery - Horspiel/Hörbuch
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Season 1 – Episode 2
Starbugs Stories/Universal – 2003 – CD – ISBN 3-89945-542-8
Drei Monate nach den Vorfällen in der ersten Folge, wird unser Taxifahrer und Kochbuchautor Steven Burns wieder von Bakerman kontaktet. Zunächst sträubt sich Burns vor einem neuen Auftrag für die undurchsichtige Organisation, für die Bakerman tätig ist, aber dann fährt er doch in einen kleinen Ort bei Vancouver. Dort geschehen im Haus von Mr. Garner und seiner kleinen Tochter seltsame Dinge, ein Poltergeist scheint umzugehen. Gemeinsam mit der parapsychologisch bewanderten Dr. Phillips macht sich Burns an die Untersuchung und findet sich schon bald mit einem Nagel an eine Schuppenwand genagelt. Es geschehen mehrere Morde und die Schule wird abgebrannt. Alle Spuren führen zu Chuck, dem so genannten „Kindmann“, der auch als Erwachsener geistig auf dem Niveau eines Vierjährigen geblieben ist. Was weiß der „Kindmann“ über die grauen Engel und ist er wirklich ein Mörder…
Nachdem die erste Folge von „Gabriel Burns“ schon überall gut aufgenommen wurde, vor allem, was die technische Seite der Produktion angeht, so überzeugt „Die Brut“ nun auch inhaltlich vollkommen. Die Story ist straighter, spannend, gruselig und somit deutlich besser, als „Der Flüsterer“. Wenn sich die Serie in diese Richtung weiter entwickelt, kann man kaum noch etwas besser machen. Man entfernt sich inhaltlich auch ein wenig von „John Sinclair“ und der Hörer bekommt eher eine weniger trashige Mischung aus „Sieben Siegel“ und „Dämonenkiller“ mit einer ordentlichen Portion „Larry Brent“ geboten.
Rein technisch werden die hohen Vorgaben von Folge 1 auf jeden Fall gehalten, vor allem, was den Sound angeht. Wenn in der Eingangssequenz eine Scheibe mit lauten Krachen zersplittert zieht man unwillkürlich den Kopf ein, um nicht von den Scherben getroffen zu werden, unglaublich, das muss man sich richtig laut anhören! Auch sonst sind die Geräusche und der Musikeinsatz immer passend und auf den Punkt genau. Die Sprecherleistungen sind ebenfalls großartig, wobei sich besonders Erzähler Jürgen Kluckert hervor tut. Lediglich die Kinderstimmen sind grottenschlecht, wie immer, wenn Kinder von Erwachsenen gesprochen werden, was hier anscheinend der Fall war. Das ist dann wirklich auf dem Niveau der Kinderstimmen in der „Larry Brent“-Folge „Dämonenbrut“, was allerdings fast schon wieder ein nostalgisches Gefühl auslöst. Dieser Patzer ist aber zu verzeihen, denn es ist eigentlich der einzige negativ anzumerkende Punkt.
Auffällig ist auch, dass es einige recht blutige Szenen gibt, die detailliert mit den passenden Geräuschen unterlegt sind, so dass diese Serie definitiv nichts für Kinder und jüngere Jugendliche ist. Manche Szenen finde ich für 12jährige (auf dem Cover wird das Hörspiel für Jugendliche ab diesem Alter empfohlen) teilweise schon recht hart, andererseits habe ich in dem Alter auch schon „Macabros“, „Dämonenkiller“ und „Larry Brent“ gehört und aus mir ist ja auch kein Amokläufer geworden…
Auf jeden Fall ist es ein großer Pluspunkt von „Gabriel Burns“, dass auf Kontinuität innerhalb der Reihe geachtet wird und man sich schon jetzt auf weitere Details des übergeordneten Storybogens freuen kann. Wenn es so weiter geht, dürfte schon bald eine große Fangemeinde nach weiteren Folgen gieren. Und es würde mich nicht wundern, wenn demnächst die Frage nach einer Verfilmung im Raum steht.
Was Atmosphäre, Produktion, Sprecher und Story angeht, spielt „Die Brut“ ganz oben in der Liga der Top-Hörspiele mit! (A.P.)
Buch: Raimon Weber
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