„Köln Kalk“
„Ein kurzer Ausbruch der Gewalt“ stand in der Rezension der „Splatting Image“, besser kann man es wohl nicht ausdrücken…
„Kleine Blaue Elefanten“
Kryogenik, um „Unsterblichkeit“ zu erlangen, doch versnobte , schlechte Witzeerzähler haben mit den Eingefrorenen etwas ganz anderes vor…
„Motorradfahren in Europa“
Eine junge Frau trifft sich mit ihrem Freund in einem Cafe, um mit ihm Schluss zu machen, doch da gibt es viele Ablenkungen, aufdringliche Kellner, gackernde Weiber am Nebentisch und unsensible Gäste. Es endet dann in dem schlimmsten Satz überhaupt: “Lass uns Freunde bleiben.“
„Spülfilm“
Eigentlich wollte er nur Geschirr abspülen, doch als ein Messer herunterfällt, gilt es, die Ruhe zu bewahren, immerhin ist in einem geordneten Laben kein Platz für Panik…
„Fasching“
Wenn man nachts im Bett das täte, wozu es gemacht wurde, nämlich schlafen, würde so manche Beziehungskrise vermieden, aber wenn eine reden will, steht das Paar kurz vor einer Katastrophe, die größer ist, als der Untergang der Titanic…allerdings mit Chance auf ein Happy End…
„Feta“
Wenn „Großstadtlegenden“ wahr werden, muss einer am Ende den leckeren Fetakäse alleine essen. Er hätte aber auch nicht sagen sollen: „Denn Mumm hast Du doch sowieso nicht.“
„Motorradfahren In Europa Revisited“
Gleiche Story, umgekehrte Vorzeichen, und doch ist alles ganz anders. Wenn zwei das Gleiche sagen, ist es noch lange nicht dasselbe…
„Grüngürtel“
Ein Straßenraub mit ungeahnten Folgen. Man sollte nicht zu schnell aufgeben…
„Am Hancockberg“
Fahrraddiebstahl ist kein Kavaliersdelikt und um das zu verhindern, muss man auch schon mal zu radikalen Methoden greifen…
„Der Auftrag“
Die alte Geschichte: wenn man nicht mehr leben will und zu feige zum Selbstmord ist, heuert man halt einen Killer an, aber was, wenn der Überlebenswille erwacht..?
„Köln-Süd“
Ein unsentimentaler Selbstmord…
Hagefilm (www.hagefilm.de ) ist ein Zusammenschluss mehrerer Leute, die unter diesem Namen selber Filme produzieren. Eine Reihe dieser Kurzfilme ist nun auf DVD und Video erhältlich und zeigt, dass der deutsche Filmuntergrund brodelt. 11 Filme in knapp 50 Minuten mit einer Länge von gut einer bis gut zehn Minuten. Robert Enneper, Tanja Weber und Andreas Brauer legen ihre sehr unterschiedlichen Werke vor, die nur gemeinsam haben, dass sie sich vom Mainstream wohltuend abheben. Besonders erfreulich ist die Vielfalt, sowohl, was die Filmstile angeht, als auch die Storys. Inhaltlich fällt auf, das das Thema Tod (auch symbolisch dargestellt durch das Ende von Beziehungen) einen großen Raum einnimmt. Das erinnert hier und da an Jörg Buttgereit´s Meisterwerk „Der Todesking“, wobei man allerdings zugeben muss, dass die Hagefilm-Werke da noch nicht ganz heranreichen. Auffallen tut dabei außerdem die sehr gute technische Umsetzung, Kameraführung, Bildkomposition, Ausleuchtung, Ton und so weiter…alles ist einwandfrei und man merkt, dass die Leute die Kamera, den Schnittplatz oder den Tonschnitt nicht das erste Mal bedienen. Dazu sind die Darsteller durchweg gut, wenn auch, zumindest teilweise, keine echten Profis. Sie schaffen es aber, die Produktionen nicht wie Amateurfilme aussehen zu lassen, wie man sie zum Beispiel aus dem Horrorunderground zur Genüge kennt. Rein optisch ist schon erfreulich, dass mit 16mm Filmmaterial gearbeitet wird und nicht mit (Digital-)Video, das sieht einfach besser aus. Man merkt, dass hier Leute mit Ambitionen und Ideen am Werk sind und es würde mich nicht wundern, wenn man den/die eine(n) oder andere(n) in nicht allzu ferner Zukunft auch im professionellen Filmbereich wieder treffen würde. In den letzten Jahren sind schon ein paar wirklich gute deutsche Filme erfolgreich gewesen, so dass die Chance für Leute mit ungewöhnlichen Ideen vielleicht gar nicht so schlecht ist. Gerade in Zeiten, in denen der Kurzfilm durch das Medium DVD einen Aufschwung erlebt („Shocking Shorts“, „Halloween Filmfest“, „Blut für die Götter“…), sollte man auch ein Auge auf Produktionen aus dem Untergrund werfen, denn wer weiß, vielleicht entdeckt man zukünftige Stars.
Für läppische 12 Euro inclusive Versandkosten gibt es die DVD oder das Video auf der informativen Website von Hagefilm (www.hagefilm.de ) zu bestellen….da sollte man nicht zögern! (A.P.)
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