Charlie Chaplin spielt ein weiteres Mal seine berühmte Figur des Tramps. Er arbeitet in einer Fabrik und muss in irrer Geschwindigkeit Schrauben drehen, was sich auf seine Motorik auswirkt. Dann wird eine neue Maschine vorgestellt, die die Arbeiter während ihrer Arbeit füttern soll, damit sie nicht so viele Pausen machen müssen. Ausgerechnet Charlie soll diese ausprobieren. Irgendwann hat er seine Motorik überhaupt nicht mehr unter Kontrolle und kommt in eine psychiatrische Anstalt. Als er kurz darauf entlassen wird, kommt er nach einer merkwürdigen Abfolge von Zufällen ins Gefängnis. Als er wieder freikommt, bekommt er einen Job in einer Werft, kommt wieder in den Knast, kommt wieder frei, bekommt einen Job als Wachmann, kommt wieder in den Knast und so weiter.
Worüber sich gestritten wird, ist die Frage, ob man "MODERNE ZEITEN" als Stummfilm oder Tonfilm werten sollte. Gesprochen wird nicht, es wird alles sehr pantomimisch dargestellt, so wie eben im Stummfilm, doch es gibt eine Tonspur, auf der es Geräusche gibt. Das ist so geschickt gemacht, dass man spürt, dass Chaplin ein Gegner des Tonfilmes war, weil er glaubte, dass dadurch die Filme ihre pantomimischen Grundlagen verlieren würden. Darüber hinaus ist das Werk natürlich auch eine gelungene Kritik an der Industrialisierung und dem Verlust von Individualität - und steht damit in der Tradition von beispielsweise "METROPOLIS", der es allerdings auf deutlich ernstere Weise macht. Allerdings bleibt einem trotz des Slapsticks öfter auch das Grinsen im Halse stecken, denn der Film ist heute noch so relevant wie damals. Obwohl Chaplin selbst widersprach, dass "MODERNE ZEITEN" politische und industriekritische Aussagen habe, er wollte eigentlich nur eine Unterhaltungsfilm schaffen.
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