Kritik 1:
In der kleinen Küstenstadt Midwich geschieht merkwürdiges. Eines Tages brechen alle Einwohner gleichzeitig zusammen und werden ohnmächtig, ganz gleich, was sie gerade getan haben. Wenige Stunden später wachen alle wieder auf. Militär und Wissenschaftler können nicht erklären, was da passiert ist, ein chemischer, biologischer oder atomarer Unfall wird ausgeschlossen. Als dann 10 Frauen gleichzeitig schwanger sind und ihre Kinder am gleichen Tag gebären – nur ein Mädchen kommt tot zur Welt – und diese Kinder sich zum einen sehr ähnlich sehen und zum anderen fremdartig und gefühllos erscheinen, wird immer klarer, dass die Stadt in großer Gefahr ist. Der Arzt Alan Chaffee will einen furchtbaren Plan in die Tat umsetzen, um eine Katastrophe zu verhindern, doch sein eigener Sohn David gehört ebenfalls zu den unheimlichen Kindern…
„Das Dorf Der Verdammten“ von 1960 gehört aus heutiger Sicht zu den bekanntesten Science Fiction-/Horrorfilmen der klassischen Filmära. Damals waren solche Filme vor allem Gleichnisse auf den herrschenden Kalten Krieg und die Furcht vor den „gefühllosen“ Kommunisten. Nach dem Remake „Jagd Auf Einen Unsichtbaren“ nahm sich Regisseur John Carpenter 1995 das zweite Mal mit einer Neuverfilmung eines Klassikers an und versuchte seine eigene Version von „Das Dorf Der Verdammten“ zum Erfolg zu machen. Leider floppte der Film in den USA und kam in Deutschland gar nicht erst in die Kinos, sondern nur auf VHS raus.
Da stellt sich als erstes die Frage, warum der Film überhaupt neu gedreht werden musste. Carpenter hält sich nah an die Vorlage und bringt nur wenig eigene Elemente hinein. Zudem wird auch kaum etwas modernisiert und den 90er Jahren angepasst. Selbst das Aussehen der Kinder orientiert sich am alten Film. Trotzdem hat John Carpenter natürlich seinen eigenen Stil hereingebracht, was vor allem die Optik und das Setting angeht, hier fühlt man sich hier und da schon ein bisschen an Filme wie „The Fog“ erinnert, auch, wenn „Das Dorf Der Verdammten“ dessen Atmosphäre natürlich nicht erreicht. Eine ganze Reihe guter Szenen werden aber trotzdem geboten und auch ein paar Splattereffekte, auch, wenn die wirklich blutigen Sachen alle nur angedeutet werden. Im Grunde erinnert diese Version an eine Stephen King-Geschichte wie „Carrie“ oder „Feuerkind“, was natürlich an den psychischen Kräften der Kinder liegt. Die Optik ist noch sehr stark im Stile der 80er Jahre angelegt mit langen Einstellungen und ohne stroboskopartige Schnitte.
Die Besetzung ist ordentlich, mit Christopher Reeve, Kirstie Alley, Linda Kozlowski, Michael Paré und Mark Hamill sind bekannte Namen dabei, die aber alle nicht unbedingt zu den ganz Großen in Hollywood gehören.
Carpenter hat hier die kommerziellen Gesetze Hollywoods berücksichtigt und ist letztendlich gescheitert, trotzdem geht „Das Dorf Der Verdammten“ noch als solider Film in seinem Gesamtwerk durch, vor allem auch durch den guten Soundtrack, an dem der Regisseur wieder selbst mitgearbeitet hat. Mehr als gute Sonntagnachmittag-Unterhaltung sollte man aber nicht erwarten.
Die deutsche Blu Ray ist bei Koch Media erschienen und bietet eine gute Bild- und Tonqualität. Deutsche und englische Sprache sind selbstverständlich, ebenso die gleichen Untertitelspuren. Als Bonus gibt es eine sehr schöne Bildergalerie und den Trailer. (A.P.)
Kritik 2:
Eines Tages werden plötzlich alle Bewohner des kleinen, kalifornischen Dorfes Midwich bewußtlos. Nach einer gewissen Zeit wachen alle wieder auf und das Leben geht normal weiter. Eines Tages stellt sich heraus, dass alle zeugungsfähigen Frauen des Dorfes, zehn an der Zahl, schwanger sind. Obwohl die Regierung den Leuten anbietet, die Babies abtreiben zu lassen, entschliessen sich alle Frauen, die Kinder zur Welt zu bringen. Nach neun Monaten kommen alle Kinder zur Welt, nur eines ist eine Totgeburt und wird von der Epedemie-Expertin Dr.Susan Verner zur Seite geschafft. Alle Kinder sind irgendwie anders, haben schlohweißes Haar, sind vollkommen beherrscht und ruhig, unnahbar und beängstigend, sie benehmen sich nicht wie normale Kinder. Ganz besonders das Mädchen vom Arzt Allan und seiner Frau Barbara. Es kommt zu ersten Unfällen und Selbstmorden in dem Dorf, die irgendwie im Zusammenhang mit den Kindern stehen. Die Regierung weiß Bescheid, die Epedemie-Expertin gibt regelmäßig Bericht...
Das Original dieses Remakes wurde im Jahre 1960 vom Regisseur Wolf Rilla nach dem Roman "The Midwich Cuckoos" in Szene gesetzt, dieses Remake hier ist von John Carpenter gemacht worden und hält sich auch einigermaßen enger an das Original. Außerdem ist die Geschichte mit einiger netten Effekten gemacht worden, so z.B. die leuchtenden Augen der Kinder, die wirkich gut aussehen. Wenn sich die Kinder ihre telepathischen Fähigkeiten einsetzten, beginnen, die Augen zu leuchten und bei großerer Anstrengung leuchten sie stärker, so dass auch das Gesicht von innen her erleuchtet ist. Die Brutalitäten des Filmes sind hier auch eher der Vorstellung des Zuschauers überlassen, also kaum mal direkt ins Bild geholt. Ganz besonders zu erkennen, als die Epedemie-Expertin Verner sich den Körper mit einem Skalpell aufschneidet. Übrigens ist das hier auch der letzte Film mit dem kurz darauf verunglückten Christopher Reeve, der seit seinem Reitunfall querschnittsgelähmt ist. Im Ganzen ein lohnender Film, der zwar in den USA floppte, aber es ist ja oft so, dass gute Filme gerade in den Staaten floppen. Also bitte gerne mal angucken...
Die deutsche DVD von Columbia Tristar bietet als Bonusmaterial Trailer, Produktionsnotizen, den Universal Weblink und Filmografien der Schauspieler und des Regisseurs. Als Sprachen gibt es Englisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Stereo), Französisch (Dolby Stereo), Italienisch (Dolby Stereo) und Spanisch (Dolby Stereo). Das Bildformat ist 16:9 Widescreen, 1:2.35. Untertitel sind in Englisch, Deutsch, Französisch, Polnisch, Tschechisch, Ungarisch, Türkisch, Schwedisch, Finnisch, Holländisch, Norwegisch, Portugiesisch, Dänisch und Bulgarisch verfügbar. (Haiko Herden)
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