Ägypten. Ein Forscher entdeckt das Grab eines Pharaos. Es ist gut gesichert mit einigen fiesen Fallen, was dem Assistenten auch schon bald das Leben kostet. Als der Forscher dann in das Innere der Grabstätte eindringt, trifft ihn ein alter Fluch, so dass er erblindet. Zeitgleich bekommt seine kleine Tochter Susan von einer alten Frau ein Amulett geschenkt. Zurück in den USA geschehen im Haus des Forschers und in dessen Umgebung unheimliche Dinge: Schlangen im Haus, grelle Lichter, gefährliche Fahrstühle, grausame Visionen, Sand und Skorpione. Bald verschwindet auch der kleine Sohn des Professors und Susan wird ganz schlimm krank, denn das Böse steckt in ihr...
Lucio Fulci ist ja sonst eher in der blutspritzenden Splatterecke anzusiedeln, doch mit „MANHATTAN CHILD" ist ihm ein sehr gelungener Gruselfilm mit Horrorelementen gelungen, der mehr auf Atmosphäre, als auf Bluteffekte setzt, obwohl es von letzterem auch ein paar Dinge zu bieten gibt, wie z.B. die Szene, in welcher der Vogel einem Mann das Gesicht zerfetzt. Erwähnenswert ist im übrigen auch die Musik, die hier so richtig typisch italienisch daherkommt und recht gezielt eingesetzt wird, um Stimmungen zu unterstreichen.
Die deutsche DVD von Marketing-Film präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Dolby Digital 2.0) und Englisch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:2.35 in guter Bildqualität. Als Extras gibt es den Trailer (3:00 Min.) und ein Interview mit dem Drehbuchautoren Dardano Sacchetti (8:13 Min.). (Haiko Herden)
Während ein amerikanischer Ägyptologe in ein unerforschtes, uraltes Grabmal eindringt und dort von seltsamen Strahlen geblendet wird, sind seine Frau und seine Tochter bei den großen Pyramiden unterwegs, wo das Mädchen von einer blinden Frau ein Amulett bekommt.
Zurück in New York beginnen seltsame Geschehnisse und es scheint so, als wenn das Mädchen von etwas besessen ist...
Nachdem Lucio Fulci mit seinen Zombie- und Splatter-Orgien weltweit großen Erfolg hatte, wollte er auch mal wieder „normale“ Horrorfilme machen, in denen nicht nur der Blutgehalt, sondern auch die Atmosphäre und vielleicht sogar ein bisschen die Handlung im Vordergrund stehen sollten. Leider wollten nur wenige Splatterfreaks das sehen. Dabei hat Fulci nicht nur mit „Manhattan Baby“, in Deutschland auch besser bekannt als „Amulett Des Bösen“, immer mal wieder ordentliche Filme gemacht. In „Manhattan Baby“ vermischt Fulci Motive aus einigen bekannten Mumien-Filmen, „Der Exorzist“, „Poltergeist“ und einigen seiner eigenen Filme und macht daraus einen teilweise hübsch gruseligen Horrorfilm, in dem nicht mal das Mädchen in der Hauptrolle allzu sehr nervt. Leider lässt Fulci die Geschichte irgendwann fallen und bastelt nur noch Horror-/Grusel-Szenen hintereinander, was die Spannung dann etwas abflachen lässt. Auch der gorige Vogelangriff auf den Parapsychologen ist wohl eher ein Kompromiss für das alte Publikum, als für den Film wirklich wichtig. Wie sich im Interview mit dem Drehbuchautor Dardano Sacchetti hinterher heraus stellt, ist das ursprüngliche Drehbuch nachträglich geändert worden, was wohl hauptsächlich auf Druck der Produzenten geschehen ist, da diese Angst um ihr Geld hatten, als sie merkten, dass der Film eben nicht Fulci-„typisch“ werden würde. Dennoch ist „Manhattan Baby“ – der Sinn des Originaltitels erschließt sich mir nicht, da ist doch tatsächlich der alte deutsche Titel sinnvoller – ein netter 80er Jahre Italo-Horrorfilm, der Fans dieser Richtung erfreuen dürfte.
Die deutsche DVD erscheint bei Marketing-Film in der ungeschnittenen Fassung (die alte Videocassette hatte 2 kleine Schnitte) und im Original-Bildformat (auch hier konnte die alte Kassette nicht mithalten). Bild und Ton sind mit Berücksichtigung des Alters völlig in Ordnung und als Sprachen gibt es Deutsch und Englisch zur Auswahl.
Das Bonusmaterial ist mager, aber interessant. Neben dem obligatorischen Trailer gibt es ein Interview mit Dardano Sacchetti, der über die Dreharbeiten erzählt und Fulci als Frauenhasser outet. Das Interview wurde 2001 für die amerikanische DVD-Veröffentlichung produziert und hier von Marketing übernommen. Auf weitere selbst gebastelte Bonussachen wie Bildergalerien mit Screenshots und endlose Filmographien hat man hier bei Marketing glücklicherweise verzichtet. Zusammen mit einer guten Covergestaltung gibt es bei diesem Film derzeit wohl keine deutsche Alternative für Fulci- und Italo-Fans zu dieser DVD. (A.P.)
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