Ein Schiff mit Kolonisten düst durch das All, an Bord rund 2000 eingefrorene Siedler, eine eingefrorene Crew sowie ein Android, der das Ganze überwacht. Es wird ein Notruf aufgefangen von einem Planeten und der Android, David sein Name, holt die Crew des Schiffes aus dem Tiefschlaf. Man entschließt sich, dem Funksignal auf die Spur zu kommen, steuert den Planeten an und landet mittels Shuttle auf selbigem. Man teilt sich in zwei Gruppen und erkundigt die Gegend, zurück kommen beide unwissentlich mit je einem Alien. Kurz darauf findet man auch die Quelle des Notsignals: Der Android David hat sich in einer außerirdischen Stadt eingenistet und führt hier Forschungen an einigen Aliens durch. Bald schon muss die Menschencrew sich ihrer Haut erwehren...
Es war eine gute Nachricht, dass Ridley Scott sich entschloss, eine „ALIEN“-Trilogie zu inszenieren. Immerhin ist er ja der Schöpfer des Originalfilmes, der auch heute noch der beste dieser Filmreihe ist. Scott, der alle Nachfolger verachtet, hat das Franchise wieder an sich gerissen und dreht nun eine Sequel zum Prequel „PROMETHEUS“. Sehr hoch waren meine Erwartungen, da mir „PROMETHEUS“ gut gefiel. Nach dem Kinobesuch tat ich mich schwer mit einer endgültigen Meinung. Es gibt einfach zu viele Höhen und leider auch etliche Tiefen. Die Höhen sind die Optik und die Action, die „ALIEN – COVENANT“ durchaus sehenswert machen. Alles ist zeitgemäß, erstklassig in Szene gesetzt und bietet teilweise echte Augenweiden. Die Tiefen zähle ich hier auch einmal auf: Scott hat sich vermutlich gedacht, er müsse unbedingt die Fans befriedigen, indem er jede Menge Alien-typische Dinge einbaut und seine klassische Geschichte neu erzählt, nur eben etwas größer. Ein Funksignal, dem man folgt, Aliens, die in menschlichen Körpern Eier legen, aus den Körpern herausbrechende Aliens, eine Crew, die nach und nach dezimiert wird und noch etliche weitere Dinge wie einen undurchschaubaren Androiden, einer Ripley-artigen Protagonistin sowie einen ähnlichen Endkampf im Raumschiff. Neu hinzu kommt eine Art Mad-Scientist-Story, bei der Android David wie besessen unethische Experimente macht.
Die Optik ist groß, der Inhalt letztendlich leider eher klein. Sowohl die Story den großen Handlungsbogen betreffend, als auch die Figuren, denn alle bleiben sehr flach, sodass ihre Schicksale egal sind. Ich muss zugeben, ich bin kein großer Freund von Prequels, fand ich schon bei „STAR TREK“ oder auch „STAR WARS“ eher langweilig, viel mehr wünschte ich mir eine Fortführung der Geschichte. Insofern würde ich es beispielsweise gerne sehen, wenn die Apokalypse passiert, damit meine ich das, was sich durch alle Filme zieht, nämlich die Angst, dass die Aliens auf die Erde kommen (die unsäglichen „ALIEN VS. PREDATOR“-Trashfilme zähle ich hier nicht). In den alten „ALIEN“-Romanen passiert genau das, dass Hunderte oder gar Tausende Aliens die Menschheit überfallen. Das hätte meiner Meinung nach richtig Potenzial, auch wenn es in erster Linie wie eine normale Invasionsstory klingt, doch es kommt eben drauf an, was man draus macht. Und wenn es schon sein muss, gilt das natürlich auch für Prequels. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass Scott seine Trilogie abschließen wird, was aufgrund seines Alters und des mäßigen Erfolges von „COVENANT“ nicht selbstverständlich ist. Andererseits wäre es vielleicht auch eine gute Idee, einem anderen Regisseur eine Chance zu geben, insofern er für „ALIEN“ eine echte Passion hegt. (Haiko Herden)
Weitere Informationen zum Film
Alien - Covenant in der Filmdatenbank von
cinesearch.
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