Kritik 1:
In der Londoner Oper wird das neue Werk von Lord Ambrose D´Arcy geprobt. Die junge Chorsängerin Christine erhält, nachdem der bisherige Star der Aufführung ausgefallen ist, die Hauptrolle, als sie jedoch die Annäherungsversuche des arroganten Lords zurückweist, wird sie entlassen, doch das lässt sich ein als Phantom in den Katakomben des Gebäudes hausender Unbekannter nicht gefallen, denn er ist nicht nur der wahre Komponist, sondern sieht Christine als Talent, das seiner Ausbildung bedarf, um in der Hauptrolle bestehen zu können.
Nach den großen Erfolgen von „Frankenstein“ und „Dracula“, sowie Verfilmungen von „Die Mumie“ und „Der Hund von Baskerville“ suchte Hammer Films weitere Gruselstoffe und so ist es kein Wunder, dass man sich auch an „Das Phantom Der Oper“ versuchte, ein weiterer klassischer Horror-Stoff, der dem Publikum wohlbekannt war und den man zeitgemäß auffrischen konnte. Ähnlich wie „Die Schöne Und Das Biest“ oder „Der Glöckner Von Notre Dame“ ist „Das Phantom Der Oper“ in erster Linie ein Drama, das mit gruseligen Detail aufgepeppt wurde und so zu einem Klassiker des Genres wurde. Die Geschichte war also wie geschaffen für Hammer Anfang der 60er Jahre und so kam der Film im Doppelprogramm mit „Die Bande Des Captain Clegg“ in die Lichtspielhäuser. An den kommerziellen Erfolg der vorhergegangenen Gothic-Horror-Filme konnte „Das Rätsel Der Unheimlichen Maske“ - ein deutscher Titel, der wohl an die damals extrem erfolgreichen Edgar Wallace-Filme erinnern sollte - nicht anschließen. Vielleicht fehlte dem Publikum der übernatürliche Faktor, vielleicht war es zu romantisch und nicht gruselig genug.
Dabei hat Hammer eigentlich alles richtig gemacht. Die Ausstattung ist opulent, die Kulissen, die die Katakomben zeigen sind gut gelungen und mit Michael Gough, Herbert Lom, Thorley Walters und Michael Ripper, sowie Regisseur Terence Fisher ist das (Hammer-)Starpotenzial groß. Mit Heather Sears gibt es zudem eine hübsche Hauptfigur.
Leider ist die Inszenierung arg brav geraten, das Phantom tritt relativ wenig auf, was den Gruselfaktor nicht besonders hoch erscheinen lässt. Zudem ist es eher eine tragische, als eine böse Figur und das wichtigste Erkennungsmerkmal, die Gesichtsmaske, ist nicht so richtig überzeugend. Das alles ist nicht schlecht, hätte aber eben auch besser sein können.
Aus heutiger Sicht ist der Film aber natürlich Pflichtprogramm für Hammer-Fans und schön nostalgisch. Und es ist natürlich eine Freude, Vollblutschauspielern wie Michael Gough und Herbert Lom zuzuschauen. Auch, wenn „Das Rätsel Der Unheimlichen Maske“ keiner der ganz großen Klassiker ist, gehört der Film doch in jede Hammer-Sammlung. Einfluss dürfte der Film zudem auf die später entstandenen „Dr. Phibes“-Filme ausgeübt haben.
Anolis hat „Das Rätsel Der Unheimlichen Maske“ in Deutschland erstmals auf Blu Ray rausgebracht, wie gewohnt in zwei schicken Mediabooks und als Amaray-Version, die hier der Besprechung zugrunde lag. Die Bildqualität ist sehr schön, zum Glück und wie üblich in dieser Reihe, hat man das Filmkorn nicht weggefiltert, so dass echtes Filmgefühl entsteht. Kräftige Farben und gute Schärfe lassen nichts zu wünschen übrig. Der Mono-Ton wurde auf die beiden Frontspeaker gelegt, von irgendwelchen überflüssigen Upmixen hat man zum Glück Abstand genommen. Deutscher und englischer Ton und deutsche Untertitel gehören zum Standard.
Beim Bonusmaterial steht wie immer der kompetente Audiokommetar von Dr. Rolf Giesen, diesmal mit Uwe Sommerlad zusammen, im Mittelpunkt. Information, Unterhaltung, Anekdoten und Abschweifungen halten sich wie wie immer die Waage. Dazu gibt es ein halbstündiges Making Of, Trailer, eine alternative Titelsequenz, einen Radiospot und schöne Bildergalerien. Wie immer also eine runde Sache und Pflicht für Hammer-Fans. (A.P.)
Kritik 2:
Gerade als die neue Oper aufgeführt werden soll, passiert etwas: Ein Bühnenarbeiter wurde aufgeknüpft, die Leiche ist gut sichtbar für das Publikum. Die Polizei kann nichts herausfinden und so muss sich der Direktor auf die Suche nach einer Sängerin machen, denn die alte hat das Weite gesucht. Die Wahl fällt auf Neuling Christine. Als sie eines Tages in ihrer Garderobe sitzt, hört sie eine Stimme, die ihr erzählt, dass sie eines Tages ganz berühmt sein werde und er ihr dabei helfen will. Eines Tages soll sie seine selbstgeschriebene Oper singen. Diese Stimme gehört dem Phantom der Oper, einem Mann, der mit Lord Ambrose D´Arcy eine Rechnung offen hat, die es zu begleichen gilt.
Das Thema "PHANTOM DER OPER" ist etliche Male in der Geschichte des Films inszeniert worden, auch die Hammer Studios haben sich daran versucht. Stammregisseur Terence Fisher hat mit Herbert Lom als Phantom diese wirklich sehr schöne Version abgedreht. Wie gewohnt in stimmiger Atmosphäre mit wunderbaren Kulissen und mit ein bis zwei auch für Horrorfans unvergessliche Szenen ausgestattet, ist "DAS PHANTOM DER OPER" ein sehr guter, klassischer Hammer Film.
Die deutsche DVD von Koch Media präsentiert den Film ausschließlich in Englisch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 2.00:1 (16:9). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es ein 16-seitiges Booklet, den Originaltrailer, einen Radiospot sowie eine Bildergalerie mit seltenem Werbematerial. (Haiko Herden)
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