Beverly und Elliott Mantle sind eineiige Zwillinge, sehen sich absolut ähnlich und haben ihr ganzes Leben lang alles zusammen gemacht, wohnen sogar in einer Wohnung und arbeiten sehr erfolgreich als Gynäkologen. Sogar Frauen teilen sie sich. Obwohl im Grunde bei ihnen alles gleich ist, haben sie aber sehr unterschiedliche Charaktere. So reißt der zynisch eingestellte Elliott die Frauen auf und überlässt sie dann seinem schüchternen Bruder Beverly. Eines Tages passiert dies bei der hübschen Claire, doch sie merkt bald, dass mit ihrem Frauenarzt-Freund offenbar etwas nicht stimmt, dass er irgendwie schizophren zu sein scheint. Während Claire für Elliott nur reines Lustobjekt ist, hat der sensible Beverly sich in sie verliebt. Als Claire erfährt, dass es sich um Zwillingsbrüder handelt, lässt sie beide fallen. Beverly erkennt dadurch, dass er sein Leben eigenständiger gestalten und sich von seinem Bruder lösen muss. Er bemerkt, dass dies nicht so einfach funktioniert und so entwickelt er spezielle Operationsinstrumente, um die Trennung zu vollführen...
Meine Güte, in wahrscheinlich jeder Kritik zu einem David Cronenberg-Film habe ich das Wort „Meisterwerk“ stehen. Wie immer bei seinen Filmen ist die Geschichte nicht eindeutig erklärbar, „DIE UNZERTRENNLICHEN“ können tatsächlich zwei Personen sein, im Grunde könnte es sich aber auch um die Wahnvorstellungen eines Schizophrenen handeln oder um etwas ganz anderes. Wer weiß. Cronenberg-Filme sind im Grunde niemals gradlinig. Dafür aber ist der Streifen verdammt kühl inszeniert worden, verdammt atmosphärisch und mitunter auch extrem eklig. Jeremy Irons spielt seine Doppelrolle perfekt, sehr intensiv und absolut unvergesslich. Warum er heute kein Superstar ist, den man in einem Atemzug mit Robert de Niro oder Jack Nicholson nennt, kann nur daran liegen, dass man ihm nie wieder so anspruchsvolle Rollen angeboten hat, in denen er derart brillieren konnte. „DIE UNZERTRENNLICHEN“, bzw. „DEAD RINGERS“ basiert übrigens auf einer wahren Begebenheit.`
Die deutsche DVD von cmv Laservision präsentiert den ungeschnittenen Film in Deutsch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.66 (16:9 anamorph). Diese DVD zeigt den Film das erste Mal im korrekten Bildformat. Als Extras gibt es die optionale Widescreenfassung in 1:1.85. Als weitere Extras gibt es den Original-Trailer und eine umfangreiche Bildergalerie. Weiterhin gibt es noch einen Trailer zu „PSYCHIC KILLER“.
Die deutsche DVD von Splendid präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9). Der Film ist ungeschnitten und als Extras gibt es Hintergründe zum Film in Form von Texttafeln, Informationen zum Regisseur David Cronenberg und Bio- sowie Filmographien von Jeremy Irons und Genevieve Bujold.
Darüber hinaus gibt es noch eine kaufhausfreundliche Fassung auf DVD von KSM. Sie präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 4:3. Extras gibt es keine. (Haiko Herden)
Die eineiigen Zwillingsbrüder Beverly und Elliot Mantle sind wirklich unzertrennlich und sind gemeinsam zu überaus prominenten und erfolgreichen Frauenärzten geworden. Sie teilen allerdings nicht nur den beruflichen Erfolg und eine gemeinsame Wohnung, sondern auch von Zeit zu Zeit die Frauen. Da sie praktisch nicht zu unterscheiden sind, merken viele Frauen das gar nicht, bis Beverly sich in die bekannte Schauspielerin Claire verliebt. Diese nimmt alle möglichen Drogen und Medikamente und zieht Beverly in diesen Strudel mit hinein. Beverly entwickelt skurrile gynäkologische Instrumente und versucht sich von Elliot zu lösen, doch dieser Versuch führt geradewegs in die Katastrophe...
Als großer Cronenberg-Fan stand ich „Dead Ringers“ aus irgendeinem Grund immer ziemlich skeptisch gegenüber und sah mir den Film jahrelang nicht an. Ich kann nicht sagen, warum mich der Film so gar nicht interessierte, denn als ich ihn jetzt auf DVD ansah, empfand ich ihn als großartig und Cronenberg-typisch. Die Atmosphäre ist gnadenlos kalt und nihilistisch und Jeremy Irons in der Doppel-Hauptrolle von Beverly/Elliot Mantle ist einfach brillant. Das Drehbuch basiert auf einem wahren Fall aus den 70er Jahren, aber es ist so unglaublich, dass es auch dem Gehirn eines meisterhaften Drehbuchautoren entsprungen sein könnte. Manchmal glaubt man fast, dass es sich bei den Mantles gar nicht um zwei Personen handelt, sondern um einen schizophrenen Mann mit Wahnvorstellungen. Letztendlich wird hier die Doktor Jekyll & Mister Hyde-Geschichte erzählt, wobei aber nie so eindeutig klar ist, wer nun der Gute und wer der Böse ist. Dementsprechend konsequent ist auch das bedrückende Ende. Neben Irons kann auch Genevieve Bujold in der Rolle der Claire Niveau begeistern. Wie so oft greift Cronenberg mal wieder zum Thema Wissenschaft/Technik und Mensch und auch die sexuelle Thematik ist ein nicht unwichtiger Teil der Handlung. Dazu eine düstere Ausleuchtung mit häufig kräftigen roten und bauen Farben und die sterile Atmosphäre der Arztpraxis, verbunden mit der typischen 80er Jahr-Optik und tollen schauspielerischen Leistungen lassen den Zuschauer teilhaben an dem Wahnsinn, in den die Geschichte immer mehr abgleitet. Vielleicht ist dies Cronenberg´s unterschätztester Film überhaupt.
Splendid/Polyband haben den Film als deutsche DVD auf den Markt gebracht und damit vielen Fans etwas wirklich Gutes getan. Bild und Ton sind einwandfrei, allerdings gibt es wieder mal nur die deutsche Sprachfasssung, aufs englische Original müssen wir einmal mehr verzichten. Der Film kommt im Bildformat 1:1,85, was dem Original entsprechen dürfte. Das Bonusmaterial ist mit einigen wenigen Texttafeln kaum erwähnenswert, dafür ist das Cover aber mal wieder sehr gelungen. Auch hier gilt: Pflichtkauf für Cronenberg-Fans und bedingungslose Empfehlung für Liebhaber von intelligentem Body-Horror. (A.P.)
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