LAUTLOSE BOMBE Teil 1 + 2 - Folge 21/22 – Interplanar/Folgenreich/Universal – 2 x CD – 2012
Während eines Urlaubs in einem unzugänglichen Dschungelgebiet Mittelamerikas erleidet Ruth O´Hara einen anaphylaktischen Schock. Mark Brandis kann sie gerade noch rechtzeitig in ein Krankenhaus bringen, doch sie muss in ein künstliches Koma versetzt werden. Brandis sucht Hilfe bei seinem Halbbruder Jonathan West, der als genialer Biologe und Mediziner gilt. Dieser jedoch musste untertauchen, da er verdächtigt wird, biologische Kampfstoffe an Terroristen weitergegeben zu haben. Brandis glaubt an Wests Unschuld und folgt seiner Spur rund um die Erde, immer im Wettlauf mit den Geheimdiensten. Zwar geht es um die Bekämpfung von Terroristen, aber auch um das Leben von Ruth…
In diesem Zweiteiler geht es nicht besonders science fiction-haft zu, stattdessen wird eine Agentengeschichte mit Motiven aus „Dr. Kimble auf der Flucht“, Terrorismusgefahr und sehr persönlichen Motiven von Mark Brandis verbunden. Nachdem die Geschichte recht langsam losgeht und vor allem am Anfang deutlich mehr Power gebraucht hätte – die Ausgangssituation um Ruth wird relativ undramatisch erzählt – gibt es im zweiten Teil deutlich mehr Action. Wie so oft bei dieser Serie, und das ist wirklich der einzige ernsthafte Kritikpunkt, hätte man das alles etwas straffen und auf die Länge einer CD bringen können.
Trotzdem gibt es hier natürlich wieder eine ausgesprochen spannende und perfekt produzierte Geschichte zu hören, in der man auch wieder ein bisschen mehr über den Menschen „Mark Brandis“ erfährt. Gerade diese teilweise sehr unterschiedlichen Schwerpunkte der einzelnen Folgen machen „Mark Brandis“ zu der außergewöhnlichen Serie, die sie eben von anderen Science Fiction-Reihen abhebt und jetzt schon über lange Zeit erfolgreich macht. Die Mischung aus Action und Anspruch ist hier wohl ausgewogen und man wartet immer sehr gespannt, in welche Richtung es beim nächsten Mal geht.
TRITON-PASSAGE - Folge 23 – Interplanar/Folgenreich/Universal – CD – 2013
Mark Brandis ist als Gast auf dem Raumschiff Explorator, das von Commander Elmar Busch befehligt wird. Das Forschungsschiff soll eine bevorstehende Hypernova beobachten. Als der Notruf eines Schiffs der Republiken aufgefangen wird, das im Orbit des Neptun festsitzt übernimmt Brandis die Initiative und muss entscheiden, ob die Hilfe für das andere Schiff oder die Forschungsmission wichtiger ist. Die Rettungsaktion, für die Brandis sich entscheidet, läuft nicht wie geplant und plötzlich befindet sich auch die Explorator mit ihrer Mannschaft in großer Gefahr und muss auf einem Neptun-Mond notlanden…
Vorab: ich habe die „Mark Brandis“-Romane selber nie gelesen, aber Quellen im Internet berichten darüber, dass seit einigen Folgen für die Hörspiele die Handlung teilweise stark verändert wurde. Ob das geschieht, weil die Macher die Original-Storys nicht interessant oder spannend genug gefunden haben oder aber einfach eine Anpassung an heutige (Hör-) Gewohnheiten erfolgen soll, weiß ich nicht. Kenner der Bücher ärgern sich möglicherweise über so grundsätzliche Veränderungen – kleine Anpassungen gab es schon von Anfang an.
Ich kann mich aber nur auf die Hörspiele selbst beschränken und da bietet „Triton-Passage“ mal wieder spannende Unterhaltung, die im Gegensatz zur letzten Doppelfolge „Lautlose Bombe“ wieder deutlich den Science-Fiction-Aspekt in den Vordergrund stellt. Natürlich werden auch wieder ethische Fragen angesprochen und Brandis muss sich (am Ende) mal wieder mit politischen und diplomatischen Ränkespielen auseinandersetzen. Am Ende steht eine grundsätzliche Veränderung, die auf den weiteren Verlauf der Serie Einfluss haben dürfte. Die gewohnte Vielschichtigkeit der Serie ist also auch hier vorhanden. Gut, dass man diesmal darauf verzichtet hat, aus der Story einen Zweiteiler zu machen. So gibt es keine Längen und das Tempo ist recht hoch, was „Triton-Passage“ zu einer starken Folge macht und einmal mehr die Ausnahmestellung der Serie auf dem Science Fiction-Hörspielmarkt festigt.
BLINDFLUG ZUR SCHLANGE - Folge 24 – Interplanar/Folgenreich/Universal – CD – 2013
Einige Monate sind vergangen, seit Mark Brandis den Dienst bei der VEGA quittieren musste. Als er erfährt, dass sein guter Freund und ehemaliger Kamerad Grischa Romen bei einem Patrouillenflug angeblich angegriffen und getötet wurde, macht er sich unter falscher Identität zusammen mit Pablo Torrente auf den Weg, um Romen vielleicht doch noch lebend zu finden und zu retten. Schon der Versuch, einen Raumflug zum Asteroidengürtel zu finden, erweist sich als gefährlich und natürlich illegal. Schließlich geraten sie in die Hände von Weltraumpiraten…
Mal wieder eine neue Richtung bei „Mark Brandis“. Aus dem moralisch einwandfreien Raumfahrt-Offizier wird nach den Ereignissen in „Triton-Passage“ ein Zivilist, der zur Rettung eines Freundes ungesetzliche Wege gehen und sogar mit zwielichtigen Gestalten zusammenarbeiten muss. Dabei wird auch Bezug auf frühere Folgen genommen (beispielsweise „Der Vollstrecker“), was der Reihe eine schöne Kontinuität gibt. Wieder einmal zeigt sich die Vielseitigkeit der Serie, die einerseits das Leben auf der Erde im 22. Jahrhundert thematisiert und andererseits herrliche Weltraum-Science Fiction bietet. Dazu Politik, Action, Abenteuer und Thriller, „Blindflug Zur Schlange“ hat mal wieder von allem etwas und so ist das Tempo hoch und eine gute Stunde vergeht wie im Fluge.
Das Hörspiel entfernt sich wieder relativ weit von der Buchvorlage, aber darauf muss man sich halt einlassen, denn trotzdem bleibt „Mark Brandis“ die beste aktuelle Science Fiction-Hörspielserie. Und das Ende deutet schon an, wie es mit dem Weltraumhelden weitergehen wird, nachdem er nicht mehr bei der VEGA ist…
RAUMPOSITION OBERON - Folge 25 – Interplanar/Folgenreich/Universal – CD – 2013
Die von Mark Brandis gegründete unabhängige Organisation „Raumnotretter“ hat auf seiner Basis auf dem Mond mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Aber auch positive Überraschungen gibt es, zum Beispiel, dass Brandis sein altes Schiff „Delta 7“ zur Verfügung gestellt bekommt. Schnell steht der erste Einsatz bevor. Die Trümmer eines explodierten Raumschiffs bedrohen mehrere Raumstationen und das Team von Mark Brandis muss die diese evakuieren. Schnell stellt sich der Auftrag als gefährlicher heraus, als zunächst zu erwarten war, zumal auch von den Erdbehörden keine Hilfe zu erwarten ist…
Eine neue Ära beginnt bei „Mark Brandis“, nachdem er die „VEGA“ verlassen und seine eigene unabhängige „Raumnotretter“-Organisation gegründet hat. Wie es für die Serie üblich ist, läuft aber am Anfang nicht alles gleich perfekt und Brandis muss sich mit Alltagsproblemen und Bürokratie herumschlagen. Wahrscheinlich ist er froh, dass er schnell wieder aktiv werden kann und zu einem Einsatz gerufen wird. Herausgekommen ist eine ziemlich spannende Handlung, die auch geschickt das schon heutzutage diskutierte Problem des Weltraumschrotts einbaut. Dazu gibt es einige Diskussionen über philosophische und religiöse Fragen.
Die Temporeiche Handlung wird in Track 4 ungewöhnlich durch eine philosophische mit ambienten Klängen unterlegte Selbstreflexion der Hauptfigur unterbrochen. Für die Story ist das nicht von Belang und bremst die ansonsten recht actionreiche Handlung. Ansonsten wird hier aber sehr schöne Science Fiction geboten, die wohl wieder einmal mit der Buchvorlage nur noch wenig zu tun hat. Alte Leser wird das sicher ärgern, mich stört es kaum, da ich die Bücher nicht kenne. Andererseits könnte man „neue“ Storys auch bringen, wenn man alle Romane adäquat vertont hat. Dieses Problem gibt es aber bei immer mehr Serien, beispielsweise bei „Dorian Hunter“ – bezeichnenderweise vom gleichen Label Folgenreich.
Die Produktion und die Sprecher sind auf dem üblichen hohen Niveau. Besonders hervorheben möchte ich aber Jürgen Thormann als „Pater Connery“, der vor allem als Synchronsprecher von John Hurt, Michael Caine und Sir Ian McKellen und dessen prägnante Stimme wohl jeder irgendwo schon einmal gehört hat. Ein ganz Großer unter den Synchron-/Hörspielsprechern, der ein sowieso schon sehr gutes Hörspiel noch einmal zusätzlich veredelt.
IKARUS, IKARUS… - Folge 26 – Interplanar/Folgenreich/Universal – CD – 2013
Wegen des großen Bedarfs an Rohstoffen auf der Erde werden auch riskante Projekte in Angriff genommen. So wird der Asteroid „Ikarus“ in die Mondumlaufbahn gebracht, um die Bodenschätze leichter abbauen zu können. Da hierfür ein privater Konzern verantwortlich ist, wird Mark Brandis mit seiner „Raumnotretter“-Organisation dorthin geschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Überraschenderweise trifft er auf einen Gegner, der auf gnadenlose Rache aus ist und eine Auseinandersetzung auf Leben und Tod beginnt…
„Mark Brandis“ gefällt mir am besten, wenn es um richtige Science Fiction geht. Mit der neuen Storylinie um die „Raumnotretter“ hat der Science Fiction-Anteil deutlich zugenommen, ohne die anderen Zutaten wie Politik und Gesellschaftskritik zu vernachlässigen. So kann auch „Ikarus, Ikarus…“ wieder überzeugen. Auch wenn die Ausgangslage, einen Asteroiden in die Mond-Umlaufbahn zu verschieben nicht besonders realistisch ist, würden doch sicher ganz neue Anziehungskräfte entstehen, die auch Auswirkungen auf die Erde hätten. Aber das ist eben Science Fiction, da ist eine absolut realistische Story nicht unbedingt nötig. Dabei geht es aber auch um die rücksichtslose Ausbeutung von Bodenschätzen und persönliche Rache.
Wie gewohnt also eine vielseitige Folge, die gleichzeitig spannend, unterhaltsam und nicht oberflächlich ist, allerdings die Buchvorlage nicht allzu eng berücksichtigt. Das alles natürlich in gewohnt perfekter Produktion und mit absoluten Top-Sprechern. So darf es gerne noch lange weitergehen, im Moment ist die Serie in einer Hochphase, die sämtliche Science Fiction-Hörspiel-Konkurrenz hinter sich lässt.
METROPOLIS-KONVOI - Folge 27 – Interplanar/Folgenreich/Universal – CD – 2014
Nach der erdnahen Zerstörung des Asteroiden Ikarus hat sich eine Staubschicht um die Erde gelegt, die eine weltumpannende Hungersnot ausgelöst hat. Lebensmittel sind streng rationiert und doch macht die Ernährung der Menschen große Schwierigkeiten. Die im Ozean gebaute Millionenstadt Metropolis ist besonders schwer betroffen und steht kurz davor, von jedem Nachschub abgeschnitten und sich selbst überlassen zu werden, weil andere Länder der Union die Vorräte für sich selbst zu brauchen. Mark Brandis wird beauftragt, mit seiner Raumnotretter-Flotte ein vergessenes Proviantlager für Kriegszeiten zu finden, um die Einwohner von Metropolis zu retten. Doch wenn er die Vorräte tatsächlich findet, wird er zahlreichen Gegnern gegenüberstehen, die selber scharf auf die Lebensmittel sind…
Konsequent wird die Handlung aus „Ikarus, Ikarus…“ fortgesetzt. Genau das macht die Serie „Mark Brandis“ aus…Ereignisse haben folgen und sind nicht in der nächsten Folge einfach vergessen. Das Thema einer großen Hungersnot nach der Zerstörung eines Asteroiden in Erdnähe ist realistisch. Durch den Staub und die Trümmerteile wird die Sonneneinstrahlung verringert und es kommt zu Missernten durch ausbleibenden Regen.
Allerdings erscheint es nicht so richtig realistisch, dass in einer technisch so fortgeschrittenen Gesellschaft innerhalb eines Jahres die Wirtschaft derart zusammenbricht, wie es hier beschrieben wird. Künstliche Bewässerung und Bestrahlung mit notwendigem Licht sollte doch eigentlich für eine Menschheit, die Raumstationen baut und das gesamte Sonnensystem bereits, kein unüberwindbares Problem mehr sein. Natürlich wird aber auch thematisiert, dass die restlichen Vorräte ungleich verteilt sind und bestimmte Gruppen weiterhin ohne jeden Mangel leben, während andere sich um Milchpulver prügeln müssen. Derart politisch-kritische Szenarien gehören ebenso zu „Mark Brandis“ wie die spannenden und actionreichen Weltraumabenteuer.
Mit über 70 Minuten Laufzeit ist „Metropolis-Konvoi“ insgesamt etwas zu lang geworden und es braucht einige Zeit, bis die Handlung richtig ins Rollen kommt. Dazu gibt es einige zu lange Dialogszenen, während Szenen mit dem Potenzial für Action nicht ausgereizt und nur durch Erzählung eingebracht werden. Hier und da hätte man bei der Produktion die Schwerpunkte etwas anders setzen können. Eine spannende Geschichte bleibt es aber trotz einiger Kritikpunkte allemal.
An Sound, Geräuschen und Sprecherleistungen gibt es wie immer nichts zu mäkeln und so ist „Metropolis-Konvoi“ zwar keine Spitzenepisode der Serie, aber immer noch eine gute Folge.
DIE ZEITSPULE Teil 1 + 2 - Folge 28/29 – Interplanar/Folgenreich/Universal – 2 x CD – 2014
Mark Brandis und seine „Raumnotretter“ liegen aufgrund der „Ikarus“-Krise auf der Erde auf Eis, da kein Treibstoff vorhanden ist. Bei einer Reise zur Venus werden Brandis und seine Frau Ruth entführt. Bevor ihm klar wird, was die Entführer von ihm wollen, befindet er sich schon mitten zwischen den Fronten und die „Ikarus“-Gefahr ist auch noch immer nicht gebannt. Verzweifelt versucht Mark Brandis, wieder selber die Fäden in die Hand zu bekommen und sucht zeitgleich eine angeblich existierende Technologie, die möglicherweise die Hungersnot auf der Erde in den Griff bekommen könnte…
Langsam gehen die Buchvorlagen für die „Mark Brandis“-Reihe zur Neige und neue Geschichten werden nicht extra für die Hörspielserie geschrieben. Stattdessen hat man die neue Serie „Mark Brandis – Raumkadett“ angeschoben, so dass Fans der Serie Nachschub erhalten, die Macher aber nun alle Möglichkeiten für eigene Storys haben, wobei hoffentlich auf Kontinuität zur Hauptserie geachtet wird, denn es handelt sich um die Vorgeschichte mit einem jungen Brandis.
Aber zurück zu dieser Doppel-Folge. Eine auf zwei CDs aufgeteilte Folge gab es einige Zeit nicht mehr. Die Einzel-CDs – die aber trotzdem natürlich eine fortlaufende Geschichte erzählten – machten die Serie temporeicher und nach einer kleinen schwächeren Phase wieder richtig gut. Warum also wieder eine Doppel-Folge? Obwohl die Story einigermaßen komplex ist, hätte man sie nicht auf 109 Minuten ausdehnen müssen (60 + 49 Minuten), eine CD mit ausgereizten 80 Minuten hätte es sicher auch getan. Immer mal wieder gibt es Passagen, denen eine Straffung gut getan hätte.
Inhaltlich gibt es natürlich nichts zu meckern. Die Folgen der „Ikarus“-Explosion, wie Hungernöte und Rohstoffmangel, bilden immer noch den Hintergrund für die Handlung. Politische Intrigen, soziale Themen, eine Entführungsgeschichte, philosophische Fragen und natürlich eine ordentliche Portion Science Fiction inklusive Zeitreise-Thematik vermischen sich zu dem Ganzen, das „Mark Brandis“ so unverwechselbar macht. Dazu gibt es die Rückkehr eines alten Bekannten. Es dauert aber eine ganze Weile, bis man als Zuhörer ahnt, um was es hier eigentlich geht. Es passiert jede menge und man aufpassen muss, nicht den Faden zu verlieren.
Produktion und Sprecher sind auf dem üblichen hohen Standard. Lediglich Brandis´ Frau Ruth klingt hier ein wenig…“außen vor“. Das Gespräch der beiden in Track 4 wirkt nicht wie eine Unterhaltung zweier Personen im gleichen Raum. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Ansonsten ist wieder ein rundum gelungenes Science Fiction-Hörspiel entstanden, das keine Konkurrenz scheuen braucht, auch wenn einmal mehr die Unterschiede zur Buchvorlage groß sind.
PLANETAKTION Z - Folge 30 – Interplanar/Folgenreich/Universal – CD – 2015
Mark Brandis und seine Mannschaft kommen dem im leeren Raum treibenden Schiff „Barrakuda“ zur Hilfe, doch als sie das Schiff betreten, ist es scheibar komplett leer. Es gibt lediglich Spuren eines Kampfes, doch was genau geschehen ist, lässt sich zunächst nicht klären, obwohl zwei Überlebende gefunden werden. Zurück auf der Erde stellt sich heraus, dass durch die herrschenden Hungersnöte ein Klima des Misstrauens und neuer Fremdenfeindlichkeit entstanden ist und davon ist Brandis´ Kollege und Freund Grischa Romen ganz persönlich betroffen…
Was zu Beginn nach einer „echten“ Science Fiction-Folge um ein verlassenes Raumschiff aussieht entwickelt sich bald zu einer hochpolitischen Episode, die durch das Thema Fremdenfeindlichkeit heute überraschend aktuell ist. Plötzlich sollen die Roma (in der Romanvorlage noch „Zigeuner“ sich gegen die Union verschworen haben und Grischa Romen wird inhaftiert. Die Medien machen Stimmung (Vergleiche zur aktuellen Hetzkampagne der BILD gegen „die Griechen“ sind leicht zu ziehen) und es kommt schließlich zu Deportierungen. Autor Nikolai v. Michalewsky spielt mit der Handlung sicher auf die Judenverfolgung im Dritten Reich an. Soweit ich im Internet nachlesen konnte, wird die Handlung des Buches im Hörspiel recht frei umgesetzt, was aber in Ordnung ist, zumal ja zumindest die jüngeren Hörer die Bücher vermutlich nie gelesen haben und einfach gute Hörspiel-Science Fiction-Unterhaltung wollen.
Auf jeden Fall ist „PLANETAKTION Z“ eine der düstersten und ernsthaftesten Folgen der Serie mit einem recht deprimierenden Ende. Es ist schon mutig – und lobenswert - so eine Folge zu produzieren. Aber da es ja deutlich aufs Ende der Reihe zugeht, kann man solche Experimente durchaus schon mal wagen.
Soundmäßig werden wieder einmal große Geschütze aufgefahren, da spielt „Mark Brandis“ in der obersten Hörspielliga mit.
Buch: Balthasar v. Weymarn nach den Erzählungen von Nikolai v. Michalewsky (A.P.)
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