Geister-Schocker – Episodenführer Folge 81-90 (Hörspielserie)
Folge 81 - DAS UNSICHTBARE GRAUEN – 2019 – Romantruhe Audio – ISBN 978-3-86473-430-4
Auf einer Party geschieht ungewöhnliches. Dem Gast Frank Hilliard fehlt plötzlich eine Hand, wo er eben noch sein Glas hielt, ist nur noch ein blutiger, sehniger Armstumpf zu sehen...doch das Glas schwebt scheinbar in der Luft. Die Hand ist unsichtbar geworden. Privatdetektiv Rick Masters untersucht den Fall, der mysteriöser ist, als alles, was er zuvor erlebt hat. Schon bald gibt es mit Ben Durant ein weiteres Opfer. Zwischen den Männern gibt es eine Verbindung und das unsichtbare Grauen beginnt erst...
In schöner Regelmäßigkeit alle vier bis sechs Folgen erscheint bei den „Geister-Schockern“ inzwischen die Unterserie um den „Geister-Detektiv“ Rick Masters, die auf einer alten Heftromanserie basiert. Wie bereits in den bisherigen drei Folgen, darf man keine große Unterschiede zu anderen „Geisterjägern“ erwarten, außer, dass die Geschichten etwas skurriler sind und der Ton etwas ironischer erscheint, was aber für eine angenehme Lockerheit sorgt. Das Thema „Unsichtbarkeit“ ist im Horror/Science Fiction-Genre ja schon seit den 30er Jahren immer mal wieder ein Thema...aufgrund der Thematik natürlich meist im Filmbereich. Die Story selbst erinnert oft an „Larry Brent“, vor allem, weil man hier lange nicht genau weiß, ob die „verschwundenen“ Körperteile eine übernatürliche Ursache haben oder ein „verrückter Wissenschaftler“ gefährliche Experimente vornimmt. Das ist dann alles zwar nicht unbedingt überraschend, aber ausgesprochen kurzweilig, vor allem auch, weil mit Patrick Bach eine gelungene Besetzung der Hauptrolle gelungen ist. Lediglich zum Ende hin wird die Geschichte etwas wirr und es wird zuviel erklärt, was etwas an einige Folgen der „3 ???“ erinnert.
Als eigenständige Serie würde „Rick Masters“ wahrscheinlich auf dem Markt untergehen, im Rahmen der „Geister-Schocker“ ist die Reihe aber gut aufgehoben und man darf hoffentlich auf viele weitere Folgen hoffen.
Unter der bewährten Leitung von Paul Burghardt - wie immer in Zusammenarbeit mit Tom Steinbrecher - darf man als Hörer eine gewohnt solide Umsetzung erwarten. Die Mischung aus bekannten und weniger oft gehörten Sprechern stimmt, Produktion, Geräusche und Musiken ebenfalls - alles in allem also wieder eine runde und unterhaltsame Sache.
Vorlage/Idee: Andrew Hathaway
Folge 82 - DIE KATHEDRALE DES TODES – 2019 – Romantruhe Audio – ISBN 978-3-86473-431-1
In längst vergangener Zeit machen zwei reisende Händler Geschäfte mit dem Aberglauben der Menschen, indem sie beispielsweise Greifen-Federn, Wunder-Tränke und ähnlichen Tand verkaufen. Als Ihre Betrügereien in einem kleinen Dorf auffliegen, können sie sich nur vor einer Anklage schützen, indem sie für die Dorfbewohner eine Nachricht zu einer alten Kathedrale bringen. Der Weg führt durch einen angeblich verfluchten Wald. Die scheinbar einfache Aufgabe erweist sich als mörderisches Unterfangen...
„Geister-Schocker“ goes „Grusel-Kabinett“? Die Erzählung um zwei kleine Gauner und die „Kathedrale des Todes“ ist sowohl inhaltlich als auch von der Umsetzung her durchaus vergleichbar mit der langlebigen Reihe aus dem Hause Titania Medien, bleibt dabei aber oberflächlicher und mit einer Prise Humor angereichert. Das ist unterhaltsam, aber ziemlich lange wenig gruselig, weil gar nicht viel passiert. Kommen die beiden Männer aber erstmal an der Kirche an, wird es leidlich spannend. Unterhaltsam für zwischendurch ist das Ganze schon, aber irgendwie kommt es mir so vor, als wäre das hier eine Art „Spar-Folge“. Wenige Sprecher, Standard-Geräusche und -Musik, ein recycltes Covermotiv (wurde gefühlt schon mehrfach bei Hörspielen und Heftromanen in gleicher oder ähnlicher Form benutzt, beispielsweise bei John Sinclair „Das Buch Der Grausamen Träume“). Die Umsetzung ist, auch aufgrund der wenigen handelnden Personen, fast ein bisschen im Stil einer inszenierten Lesung gehalten. Im Booklet ist zudem auch ein kleiner Fehler übersehen worden, handelt es sich doch bei dem Hörspiel um eine Originalgeschichte von Thomas Tippner, im Booklet gibt es jedoch Infos zum Heftromanautor „Richard Wunderer...als wenn das von einer früheren Vorlage stehengelassen wurde. Alles nicht schlimm, aber doch ein Hinweis darauf, dass das Hörspiel mit „heißer Nadel“ gestrickt wurde? So ewtas ist man vo Romantruhe Audio sonst eigentlich nicht gewohnt.
Da das eigentliche Hörspiel verhältnismäßig kurz ist, hat Thomas Tippner noch eine Kurzgeschichte von E.T.A. Hoffmann als Bonus-Kurz-Hörspiel aufgenommen, so dass für den Kaufpreis etwas geboten wird.
Vorlage/Idee: Thomas Tippner
Folge 83 - DER SKLAVE DES MAGIERS – 2019 – Romantruhe Audio – ISBN 978-3-86473-438-0
Peter Paige erbt von einem Onkel dessen Haus, worüber er sich zunächst freut. Doch schon bald erhält er Besuch von einem alten Bekannten des Onkels, der von ihm fordert, dass Peter dessen Verpflichtungen übernimmt. Zunächst hält Peter alles für einen mehr als schlechten Scherz, doch schnell stellt sich heraus, dass der unheimliche Fremde, der offenbar die Macht über Leben und Tod hat, es absolut ernst meint. Der erste Auftrag betrifft die attraktive Nachbarin Helen Gibbs...
Der Titel „Der Sklave Des Magiers“ gibt zunächst einmal nicht viel von der Handlung preis und auch die Eröffnungsszene scheint zunächst wenig mit der dann einsetzenden Haupthandlung zu tun zu haben. Temporeich wird eine Story erzählt, die hier und da an die klassischen „Larry Brent“-Hörspiele der 80er erinnert, nur, dass eben der berühmte PSA-Agent nicht irgendwann als Retter in der Not auftaucht. Verschnaufpausen gibt es keine und ständig geschieht etwas, inklusive einige Wendungen, was beim Anhören Aufmerksamkeit erfordert. Die Sprecher sind namhaft und gut aufgelegt. Die Produktion verbreitet ein schönes 80er Jahre-Flair - obwohl die Handlung in der Gegenwart spielt -, so dass „Der Sklave Des Magiers“ zu den stärksten „Geister-Schockern“ seit einiger Zeit gehört.
Vorlage/Idee: Bob Collins
Folge 84 - KAMPF UM DIE FELSENKIRCHE – 2019 – Romantruhe Audio – ISBN 978-3-86473-439-7
Auf der Burg über Idar-Oberstein stritten im Mittelalter die Brüder Emich und Wyrich um eine Frau, wobei Emich durch einen Sturz in die Tief starb. Wyrich ließ an der Stelle eine Felsenkirche errichten bevor er selber starb. Seitdem ranken sich zahlreiche Legenden um die direkt in den Berg gebaute Kapelle, die zu einem Touristenziel geworden ist. Als es zu merkwürdigen Vorfällen kommt, übernehmen Christoph Schwarz und sein Team die Untersuchung. Ist wirklich der ermordete Ritter Emich nach 1000 Jahren zurückgekehrt, um Rache zu nehmen oder steckt etwas ganz Weltliches hinter den Vorfällen...denn in der Felsenkirche sind auch einige wertvolle Kunstschätze zu finden...oder ist es gar eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßes?
Wieder einmal bekommt es der „Detektiv des Übersinnlichen“ Christoph Schwarz mit einer alten Legende zu tun, diesmal in Idar-Oberstein. Die Sage über die streitenden Brüder - erinnert natürlich auch ein bisschen an die Brudermordgeschichte um Kain und Abel in der Bibel. Die Mathen um die Felsenkirche gibt es wirklich, aber natürlich macht die Serie daraus wieder eine ganz eigene Geschichte. Trotzdem ist der Bezug zu solchen Mythen genau das, was die Serie ausmacht und hebt sie inhaltlich von vergleichbaren Serien ab. Gefühlt wird der sonst auch schon etwas flapsige Tonfall diesmal noch etwas weiter getrieben, so dass es ein bisschen trashiger als sonst ist. Dazu trägt auch bei, dass einige Sprecher - die grundsätzlich eine solide Leistung abliefern - etwas zum Overacting neigen. Mir würde es besser gefallen, wenn es etwas ernsthafter zugehen würde.
Eine durchweg unterhaltsame Folge ist „Kampf Um Die Felsenkirche“ aber trotzdem und ich kann nur immer wieder sagen, dass die „Christoph Schwarz“-Geschichten meine liebste Unterserie bei den „Geister-Schockern“ ist. Ein bisschen konzentriert muss man diesmal zuhören, da es sehr viele Sprecher gibt, die teilweise ganz kleine Rollen haben, wodurch es schnell etwas unübersichtlich werden kann, da die Schauplätze auch schnell wechseln.
Vorlage/Idee: G. Arentzen
Folge 85 - ZOMBIEHÖLLE AFRIKA – 2019 – Romantruhe Audio – ISBN 978-3-86473-440-3
Während in Westafrika eine Ebola-Epidemie ausbricht, wird die junge Medizinerin Sarah Coleman von einer Terrororganisation entführt, weil sie als Tochter eines US-Senators viel Lösegeld wert ist. Dylan Christopher wird mit seinem Team beauftragt, Sarah zu retten. Was zunächst nach einem Routineauftrag aussieht, erweist sich schon auf der Anreise, bei der das Flugzeug beschossen wird und abstürzt, als gefährlichster Auftrag, den das Spezialkommando je ausführen musste. Die Überlebenden des Absturzes geraten im Dschungel Afrikas in tödliche Gefahr, denn Ebola verändert die Erkrankten auf unvorstellbare Weise und macht sie zu menschenfressenden Monstern. Dylan Christopher muss mit Sam Ellis und der Ärztin Laura Janssen verhindern, dass die Seuche sich über die ganze Welt ausbreitet...
Zombies sind in. Im Fernsehen, hin und wieder im Kino und auf DVD/Blu Ray erscheint ständig neues Futter für die Fans, wobei man durchaus kritisch anmerken darf, dass die Mainstreamisierung den guten alten Untoten von Romero und Fulci nicht immer gut getan hat. Kein Wunder also, dass man auch im Hörspielsektor das Thema aufgreift. 2017 bereits als zweiter „Geister-Schocker“ auf Vinyl erschienen, wird nun auch die CD nachgeschoben, wobei dies nur der erste Teil eines Mehrteilers ist. Teil 2 und 3 sind natürlich auch bereits angekündigt.
Die Story um eine Seuche, die Menschen zu zombieartigen Irren werden lässt, ist Standard und schon zigfach in Filmen in ähnlicher Form erzählt worden. Lupenreiner Heftroman-Stoff also - wobei es sich hier aber um eine Originalstory von Markus Topf handelt. Nett ist die Idee, das als Mehrteiler zu konzipieren, wobei die Fortsetzung „Land Der Lebenden Toten“ dann die Auswirkungen des Virus in den USA erzählt. Dabei orientiert sich die Geschichte erfreulicherweise an den Klassikern der späten 70er und frühen 80er Jahre, ohne allzu viel Splatter, dafür aber mit ein paar scheinbar übernatürlichen Voodoo-Elementen. Unnötige Vermenschlichungen der Zombies oder Humor werden außen vor gelassen. Gute Mischung, die überzeugend umgesetzt wurde.
Die Produktion ist auf dem gewohnt hohen Niveau von Romantruhe-Audio. Sprecherleistungen, Musik, Geräusche und Sound überzeugen. Bei der Länge hat man sich mit rund 42 Minuten dem Format der LP angepasst, so dass es soundtechnisch keine Einschränkungen gibt. Bei der Umsetzung klingt ein bisschen die klassische Produktionsweise der 80er Jahre durch, ganz im Stile der Europa-Gruselserie oder der ersten „Larry Brent“-Hörspiele. Die Überproduktion moderner Serien hat man zum Glück nicht übernommen und so kommt ein einfach gutes, gleichzeitig altmodisches und zeitgemäßes, Horror-Hörspiel heraus, das neugierig auf die Fortsetzung macht.
Um die dem Vinyl geschuldete kurze Spielzeit etwas auszugleichen, hat man dem eigentlichen Hörspiel noch eine halbe Stunde Musik angehängt, vermutlich ebenfalls den „Geister-Schocker“-Soundtracks auf Vinyl entnommen, die ich aber noch nicht kenne. Einen Hinweis darauf gibt es auf dem Cover allerdings nicht.
Die Besprechung erschien bereits im Episodenführer für die „Geister-Schocker“-Vinylveröffentlichungen und wurde für die CD-Veröffentlichung leicht überarbeitet.
Vorlage/Idee: Markus Topf
Folge 86 – DER HEXER MIT DEN ROTEN AUGEN – CD - 2020 – Romantruhe Audio – ISBN 978-3-86473-620-9
Bei Scotland Yard gibt es mehrere nicht erklärbare Mordfälle, die besonders grausam erscheinen. Inspector Hobson geht das Risiko ein, den Reporter und Geisterseher Jack Callum als Berater hinzuzuziehen obwohl er eigentlich nicht an übersinnliche Dinge glaubt. Callum übernimmt den Auftrag und beginnt mit Nachforschungen. Ein Hinweis führt schnell zu dem Polizisten Albert Newman, doch dieser könnte selbst das Opfer sein...gepeinigt gleich von zwei Geistern...
Die Unter-Reihe „Jack Callum“ nimmt Fahrt auf, wird hier doch die Grundlage dafür gelegt, dass er bald nicht mehr alleine gegen Geister und Dämonen kämpft, sondern sich ein Team um ihn bildet. Nicht nur der Titel dieser Folge erinnert etwas an die alten Edgar Wallace-Filme der 60er Jahre, auch die Geschichte erscheint am Anfang so, bis klar wird, dass hier wirklich etwas Übernatürliches geschiet. Die Idee, gleich zwei Geister auftauchen zu lassen und das Ganze noch ein bisschen mit der „Jack The Ripper“-Geschichte zu verbinden ist recht gut und dazu spannend umgesetzt. Ein bisschen erinnert die Machart auch (mal wieder) an „Larry Brent“...gute Gesellschaft also. Interessanterweise kommen in der Geschichte keinerlei Frauen vor, zumindest keine für die Handlung wichtigen, außer natürlich...aber das muss man selbst hören. Für mich bisher die beste und interessanteste „Jack Callum“-Folge, angenehm atmosphärisch und ernst, ohne Albernheiten und Trash. So darf es gerne weitergehen.
Vorlage: Bob Collins
Folge 87 – LAND DER LEBENDEN TOTEN – CD - 2020 – Romantruhe Audio – ISBN 978-3-86473-621-6
Nachdem Dylan Christopher, Sam Ellis und die Ärztin Laura Janssen die Zombiegefahr in Afrika zunächst gebannt haben, fliegen sie zurück in die USA. Als ein kranker Mann an Bord des Flugzeugs sich in ein Zombie verwandelt und sofort weitere Passagiere infinziert, können Dylan und Sam gerade noch das Schlimmste verhindern und eine Notlandung veranlassen. Sofort erstatten sie dem US-Präsidenten Bericht, denn die Zombieseuche hat sich bereits in andere Länder ausgebreitet und auch die USA sind betroffen. Die Zeit, ein Gegenmittel zu finden wird knapp, denn selbst das Weiße Haus wird bereits von den Menschenfressern angegriffen...
Ohne Bruch wird die Geschichte aus „Zombiehölle Afrika“ weitererzählt, jetzt allerdings in den USA. Die Geschichte erinnert stark an Filme wie „World War Z“ und alle möglichen Billig-Zombie-Filme der letzten Jahre, wobei die Zombies - oder besser Kranken - hier zu den modernen „Schnellen“ ihrer Art gehören, was die Story actionreich macht, aber dafür Grusel vermissen lässt. Überhaupt ist das Tempo hoch und die Laufzeit mit 36 Minuten knapp bemessen, die Handlung wird etwas zu hektisch durchgehechelt. Im Grunde ist dies aber natürlich auch nur der 2. Akt, denn die Geschichte wird in einem dritten Teil fortgesetzt.
Witzig ist es für Zombie-Fans, all die kleinen oder größeren Anspielungen auf alle möglichen Filme des Genres zu entdecken, zum Beispiel tauchen hier zwei Zombiehunde auf, was ziemlich an „Resident Evil“ erinnert. Desweiteren „World War Z“, „Zombies On A Plane“, „Dawn Of The Dead“, „Woodoo - Die Schreckensinsel Der Zombies“, „Großangriff Der Zombies“ und viele mehr.
Produktionstechnisch ist alles wie beim ersten Teil einwandfrei, da der Dreiteiler als ein langes Hörspiel gesehen werden soll und dem entsprechend in einem Zuge aufgenommen wurde. Insgesamt ist dies eine konsequente Fortsetzung von „Zombiehölle Afrika“ und ein natürlich offen endender Mittelteil der „Zombietrilogie“, der sich in klassischer Machart einem aktuellen Horror-Thema aus der TV- und Filmwelt widmet. Wie schon beim ersten Teil hat man, aufgrund der Kürze der Geschichte, wieder einige Stücke des „Geister-Schocker“-Soundtracks hinten angehängt.
Die Besprechung erschien bereits im Episodenführer für die „Geister-Schocker“-Vinylveröffentlichungen und wurde für die CD-Veröffentlichung leicht überarbeitet.
Vorlage/Idee: Markus Topf
Folge 88 – DAS STILLE VOLK – CD - 2020 – Romantruhe Audio – ISBN 978-3-86473-622-3
Christoph Schwarz, der „Detektiv des Übersinnlichen“ wird von seinem Freund Sascha Marx informiert, dass dessen Sohn im Urlaub entführt wurde...die Umstände sind mehr als mysteriös. Eine Videoaufnahme zeigt, wie der Junge von einem seltsamen Wesen in einen Brunnenschacht gezogen wird. Schwarz fährt sofort mit Carmen Aiello zur Burg Plesse in der Nähe von Göttingen. Um den Brunnen rankt sich der Mythos, dass er das Tor in eine sagenhafte Zwergenwelt sein soll, was die Polizei natürlich trotz der Videoaufnahmen nicht glaubt. Christoph Schwarz jedoch hat da ganz andere Erfahrungen und steigt den Brunnen herab, wo er den entführten Jungen in einer gefährlichen Parallelwelt retten will und dabei selbst zum Spielball unheimlicher Mächte wird...
Mit der insgesamt 13. Folge (inklusive der CDs als eigenständige Serie, sind die Geschichten um den“Detektiv des Übersinnlichen“ inzwischen die langlebigste Unterserie der „Geister-Schocker“ und definitiv meine liebste. Die Mischung aus Sagen und Mythen um reale Orte in Deutschland und hinzugedichteten Grusel-Storys ist einfach interessant und sehr unterhaltsam. Aufgrund der flapsigen Art und teils unterhaltsam-trashiger Umsetzung ist der Horrorfaktor zwar meist nicht besonders hoch, aber das stört eigentlich nicht, da eine Menge Fantasie und sympathische Charaktere das gut ausgleichen. Diesmal wird es überwiegend märchenhaft und geht fast schon in Richtung Fantasy, dazu eine gute Portion hinzugefügter keltisch-irischer Mythos. Die fantasievollen Storys würden eigentlich auch eine gute Vorlage für eine ordentlich produzierte Fernsehserie abgeben, aber da darf man wohl nicht drauf hoffen.
Vorlage: G. Arentzen
Folge 89 – DIE WELT DER LEBENDEN TOTEN – CD - 2020 – Romantruhe Audio – ISBN 978-3-86473-623-0
Dylan Christopher ist mit Laura Janssen und Agent Baker nach Europa gereist, um Professor Schneider von der Weltgesundheitsorganisation im Kampf gegen die Zombieseuche zu unterstützen. Dabei geraten sie in eine fast schon postapokalyptische Welt, in der Anarchie herrscht und plündernde Banden durchs Land ziehen. Sie stoßen auf die junge Emma, die anscheinend immun gegen das Virus ist...möglicherweise ist sie die letzte Hoffnung für die Menschheit. Doch nicht nur die Zombies sind eine Gefahr, sondern auch Militärs, die ganz eigene Ziele verfolgen...
Eine Rockerbande und Zombies? Eine Militäreinheit und Zombies? Tests an einem gefangenen Zombie? Ein immunes Mädchen? Wie gehabt werden auch in diesem dritten und letzten Teil der kleinen „Zombie“-Serie innerhalb der „Geister-Schocker“-Serie jede Menge Versatzstücke aus bekannten Zombiefilmen benutzt, um die Geschichte ohne größere Überraschungen zum genretypischen Ende zu bringen. Das klingt jetzt negativer als es gemeint ist. Zusammenhängend wäre das auch ein solider Zombie-Film geworden, wenn man dafür ein bisschen Geld in die Hand nimmt und vernünftige Darsteller engagiert. Ähnlich wie bei Mumien-Horror-Geschichten,erwartet man dann auch nicht mehr als gute Unterhaltung, die Variationsmöglichkeiten sind aber beschränkt. Der Horror-Faktor ist hier zugunsten der Action etwas runtergefahren worden.Wie schon bei vorangegangenen CD-Versionen von Folgen, die zuerst auf LP erschienen sind, gibt es hier als Bonus für die kurze Laufzeit einen weiteren Teil der ebenfalls sonst nur auf LP erschienenen „Geister-Schocker“-Soundtracks.
Vorlage/Idee: Markus Topf
Folge 90 – BOTIN DER UNTERWELT – CD - 2020 – Romantruhe Audio – ISBN 978-3-86473-624-7
Als der verdiente ehemalige Colonel Harvey Webster auf mysteriöse Weise stirbt, taucht bei den Ermittlungen von Chefinspektor Brewer überraschend der ehemalige Geheimdienst-Mitarbeiter Geoffrey Pearfield auf. Offenbar hatte der Ermordete Verbindungen zum Secret Service. Der Verdacht fällt auf eine unbekannte Araberin, die von Zeugen gesehen wurde, doch die beiden Ermittler, die unfreiwillig zusammenarbeiten müssen, werden bald zu einem zweiten Mordfall gerufen. Die Umstände bleiben mysteriös und immer mehr wird klar, dass hinter den Morden ein schreckliches Verbrechen in der Vergangenheit steckt. Die Rache-Morde haben ihren Ursprung nicht in unserer Welt...
Diese Folge, fängt zunächst wie ein typisches Krimi-Hörspiel an. Ein ungleiches Ermittlerteam muss merkwürdige Morde aufklären. Ein bisschen „Edgar Wallace“-Feeling kommt auf, doch nach und nach wird immer klarer, dass hier Unheimliches vor sich geht. Der Aufbau erinnert fast ein bisschen an eine Geschichte von H.P. Lovecraft, denn auch dort schlich sich das Grauen meist ganz langsam in die Handlung ein. Und auch der Bezug in die arabische Welt könnte gut von Lovecraft stammen. Das Duo Pearfield/Brewer könnte man sich auch gut in weiteren Abenteuern vorstellen, ob da was kommt, ist mir aber unbekannt.
Die Produktion klingt sehr klassisch und setzt nicht auf großes Brimborium, eher ein Hörspiel zum Zuhören als großes „Ohrkino“, mal abgesehen vom ziemlich filmischen Soundtrack. Für meinen Geschmack dauert es ein bisschen zu lange, bis die Wende zum Grusel-Teil erfolgt, bis dahin wird vor allem viel geredet und erklärt, um das Finale vorzubereiten. Durch relativ lange Musikeinsätze wird zudem die Laufzeit unnötig gestreckt. Insgesamt zwar eine inhaltlich interessante und recht typische „Rache aus dem Reich der Toten“-Folge, aber trotzdem nur im „Geister-Schocker“-Mittelfeld einzuordnen.
Vorlage: Bob Collins
Buch: Paul Burghardt, Markus Topf, Thomas Tippner (A.P.)
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