Dorian Hunter – Dämonenkiller – Episodenführer Folge 11-20 (Hörspielserie)
Folge 11 – SCHWESTERN DER GNADE - CD – Folgenreich/Universal
Dorian Hunters Frau Lilian, die durch den Einfluss von Dämonen wahnsinnig geworden ist, wird in eine neue Therapie-Klinik verlegt. Dort scheinen allerdings merkwürdige Dinge vor sich zu gehen. Laut Lilian geht ein schwarzer Todesengel um und bringt die Patienten um. Dorian lässt sich unter falschem Namen in die Klinik einweisen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Er stößt auf das pure Grauen…
Nicht nur für Kenner der Original-Romane ist die Serie seit einigen Folgen richtig in Fahrt gekommen, nachdem man in den ersten Folgen die Ausgangssituation ausführlich vorgestellt hat.
In „Schwestern der Gnade“ stimmt einfach alles, die Spannung, die Atmosphäre, die Sprecher und die Geräusche/Musik. Da stört auch die lange Laufzeit von 75 Minuten nicht, denn Längen kommen niemals auf. Auch ein wenig Humor findet sich, der aber niemals albern rüber kommt.
Ganz fantastisch ist der Anfang, als Dorian Hunter dem Psychiater unter falschem Namen seine wahre Geschichte erzählt, inklusive aller Details über Dämonen, die Schwarze Familie, die Secret Service-Sondereinheit und so weiter. Diese Wahrheit ist so unglaublich, dass er sofort als Patient in das Sanatorium aufgenommen wird. Zudem gibt es so noch einmal eine wirklich kurze Zusammenfassung der Ausgangslage der Serie, statt einen viel zu langen Rückblick vorzunehmen. Die Produzenten sind also durchaus lernfähig.
Wenn es nicht schon sowieso der Fall war, so hat sich „Dorian Hunter“ spätestens mit dieser Folge als beste aktuelle Horror-Hörspiel-Serie etabliert und das schließt die starke Konkurrenz eines Scotland Yard-Geisterjägers locker mit ein.
Folge 12 – DAS MÄDCHEN IN DER PESTGRUBE - CD – Folgenreich/Universal
Dorian Hunter versucht herauszufinden, wie er Asmodi besiegen kann und reist dafür nach Wien, wo er sich ein weiteres Mal mit Norbert Helnwein trifft. Dabei steht Hunter aber seine eigene, unbändige Wut im Weg und die Spuren, die er verfolgt, sind auch nicht von Erfolg gekrönt. Satttdessen erfährt der Dämonenkiller aber mehr über seine Leben in der Vergangenheit…
Mit „Der Folterknecht“ wurde man erstmals in die Vergangenheit von Dorian Hunter eingeführt und damit wurde die Komplexität der ehemaligen Heftromanserie erstmals richtig ausgereizt. „Das Mädchen In Der Pestgrube“ nun spielt gleich auf drei unterschiedlichen Zeitebenen, was ein recht konzentriertes Zuhören erforderlich macht. Neben Hunters Kampf gegen Asmodi muss er auch noch andere Gegner ruhig halten, die auf Rache aus sind, weil der Dämonenkiller Coco Zamis der Schwarzen Familie entrissen hat.
Die Produktion ist gewohntermaßen hervorragend. Allerdings ist die Laufzeit mit 75 Minuten zu lang geraten. Der ausführlich geschilderte Besuch Hunters bei Helnwein ist dabei etwas zäh geraten, etwas Straffung hätte hier gut getan. So jedoch dauert es recht lange, bis die Handlung richtig Fahrt aufnimmt. Trotzdem überzeugt auch diese Folge der Serie wieder und wird nicht u unrecht von einer ganze Menge Leuten als die derzeit beste Horror-Hörspiel-Serie genannt. Etwas überflüssig und eher albern finde ich den Crossover-Versuch mit der Serie „Jack Slaughter – Tochter Des Lichts“. „Dorian Hunter“ ist nun mal eine eher ernsthafte Serie, der klamaukiger Humor nicht steht.
Folge 13 – WOLFSHOCHZEIT - CD – Folgenreich/Universal
Dorian Hunter, der Dämonenkiller, wird bewusstlos in einem Haus gefunden, zusammen mit mehreren Leichen. Natürlich wird er des Mordes verdächtigt und schnell ahnt Hunter, dass er hier in eine Falle gelockt wurde. Er flieht und ist von nun an selbst ein Gejagter. Die Spur führt zu seinem dämonischen Bruder Jörg Eklund, der gerade seine Hochzeit vorbereitet…
Puh, was für eine vollgepackte Folge einer meiner Lieblings-Hörspielserien. Fast 80 Minuten Laufzeit, die zwar ein paar Längen beinhalten, aber niemals langweilig werden, Dorian Hunter auf der Flucht, wieder einmal der Kampf gegen einen von Hunters Brüdern und mehr oder weniger große Auftritte aller wichtigen Figuren von Philipp Hayward über Miss Pickford, Donald Chapman, Trevor Sullivan und Asmodi bis hin zu Coco Zamis natürlich. Dazu das klassische Horror-Thema Werwölfe. Trotz allem ist die Handlung an sich, die gegenüber dem Original-Roman ziemlich ausgebaut wurde, für die Zusammenhänge der Serie nicht allzu wichtig, obwohl sie das vermitteln möchte. Stattdessen bekommt man die „Dämonenkiller“-Variante von „Auf der Flucht“ serviert, die insgesamt etwas mehr Tempo vertragen hätte, was man durch ein paar Kürzungen problemlos hätte hinbekommen können. Zudem gibt es ein paar übermäßig explizit ausgewalzte Sexsprüche, die letztlich auch nicht unbedingt nötig wären.
Trotz aller Kritik ist die Folge natürlich trotzdem unterhaltsam, was an der wie immer fetten Produktion und den großartigen Sprechern liegt. Wer hört Regina Lemnitz nicht immer wieder gerne? Die Musik ist diesmal ziemlich experimentell und elektronisch, was eine interessante Abwechslung ist, sicher aber den Geschmack der Fans spalten wird. Ich finde diesen Versuch gelungen.
Etwas Kritik muss ich noch am Covermotiv üben. Dieses ist eigentlich recht gelungen, nur der „wichtige“ Teil ist im Verhältnis zum Serien-Schriftzug zu klein geraten und kommt nicht vollkommen zur Geltung. Schön atmosphärisch ist das Motiv allerdings wiederum. Insgesamt eine solide Folge, aber keine, die an der Spitze der Serie steht.
Folge 14 – JAGD NACH PARIS - CD – Folgenreich/Universal
Nach dem Kampf mit den Werwölfen und dem Sieg über seinern Bruder Jörg Eklund folgt Dorian Hunter dem letzten seiner Brüder, dem Vampir Frederic de Buer, nach Paris – und zwar auf dem Dach des Zuges durch den Eurotunnel von England nach Frankreich. Hunter muss diesmal komplett ohne seine Freunde auskommen, und schert sich auch nicht um die englische Polizei, die ihm dicht auf den Fersen ist. Ihn treibt der Wunsch an, seinen Bruder endlich unschädlich zu machen…
Nicht zum ersten Mal in dieser „Dämonenkiller“-Serie wird die Handlung des Original-Romans variiert und aktualisiert. Abgesehen davon, dass der Titel des Romans „Der Kopfjäger“ komplett abgeändert wurde in den eher Action versprechenden Titel „Jagd nach Paris“, ist auch nicht mehr viel von der alten Handlung übrig geblieben. Das mag man als alter „Dämonenkiller“-Fan schade finden oder sogar ablehnen, für die „neuen“ Hörer macht das allerdings nicht allzu viel aus, denn die Geschichte über Dorian Hunters Jagd nach seinen dämonischen Brüdern wird konsequent fortgeführt. Allerdings wirkt es etwas unpassend, dass er ihn durchgehend „Freddy“ nennt und sich gegenüber der Polizei arg arrogant verhält. Trotzdem erschließt sich mir nicht ganz, warum man so massive inhaltliche Änderungen vornimmt. Als Vertonung des Romans kann man „Jagd nach Paris“ also definitiv nicht mehr bezeichnen. Als gutes und spannendes Hörspiel allerdings schon und das ist hier ja erstmal das Wichtigste. Auch, wenn die Laufzeit mit 66 Minuten einen Tick zu lang ist, bekommt man wieder einiges geboten und fühlt sich am Ende gut unterhalten. Dazu tragen die wie immer guten Sprecher bei, die solide musikalische Begleitung und die fette Produktion. Als Dauergast im Sprecher-Ensemble kann man inzwischen Oliver Kalkofe bezeichnen, der offenbar großen Spaß daran hat, immer wieder in kleinen Rollen in der Serie aufzutauchen. Diesmal ist seine Rolle sogar eine Nummer größer und wichtiger. Das meistert er aber, wenn man bedenkt, dass er kein professioneller Sprecher ist, recht gut.
Sicher ist „Jagd nach Paris“ kein Höhepunkt der „Dorian Hunter“-Serie, fügt sich aber gut ein und bringt die Handlung voran.
Folge 15 – DIE TEUFELSINSEL - CD – Folgenreich/Universal
Der Reporter Armand Melville wird verhört, nachdem er mit Dorian Hunter auf eine kleine Insel im Mittelmeer gereist war und ohne ihn zurückgekehrt ist. Hunter war dort auf der Jagd nach Asmodi und erfährt mehr über dessen Herkunft und auch über sich selbst. Hunter bleibt zunächst verschwunden…
Was sich schon in der letzten Folge „Jagd Nach Paris“ zeigte, wird hier noch offensiver fortgesetzt: Dialogbuch-Autor Marco Göllner entfernt sich immer mehr von den Romanvorlagen und interpretiert die Geschichten um den Dämonenkiller Dorian Hunter sehr frei und weit. Das geht hier schon beim Titel „Die Teufelsinsel“ los, denn der Originalroman hieß noch „Die Insel der wandelnden Toten“. Das ist noch nicht so schlimm, aber dass die Handlung dabei stark verändert wird und vor allem beim wichtigen Charakter Asmodi eine Menge Hintergrund einfach dazu erfunden wird (auch, wenn eine historische Figur dafür Pate steht), geht meiner Meinung nach zu weit. Dass die über 30 Jahre alten Geschichten modernisiert und hier und da angepasst werden müssen, ist mir klar und auch völlig in Ordnung. Das darf aber nicht so weit gehen, dass „Dorian Hunter“ nach und nach zu einer eigenen Marco Göllner-Serie wird.
Natürlich fällt das den meisten Hörern, die die Romane nicht kennen, nicht auf, für die alten Fans ist das aber hier und da doch ärgerlich.
Wenn ich aber mal ganz unabhängig von der Romanvorlage das Hörspiel anhöre, so ist es natürlich, wie man es von der Serie nicht anders kennt, recht spannend und natürlich großartig produziert. Dass es bei einer Laufzeit von über 70 Minuten hier und da auch zu ein paar Längen kommt, ist fast klar. Es ist ja schön, dass bei den heutigen CD-Preisen die Macher dem Käufer wenigstens ein langes Hörvergnügen bereiten wollen, aber manchmal ist eben weniger mehr (2 € ins Phrasenschwein). Die Story selbst ist interessant und atmosphärisch, insgesamt aber deutlich langsamer, als die vorherige. Das Covermotiv hat wie gewohnt nichts mehr mit dem alten Roman zu tun und mir ist auch klar, dass die Bilder aus den 70er Jahren einfach nicht mehr zeitgemäß sind. Aber könnte man nicht, wie zum Beispiel auch bei „Geister-Schocker“ die Original-Titelbilder im Booklet abdrucken? Gerade bei dieser Folge ist das Original so herrlich trashig, das man es einfach gesehen haben muss. Aber offenbar will Universal gerade nicht in die Trash-Ecke. Etwas Humor wäre aber trotzdem schön.
Folge 16 – DER MOLOCH - CD – Folgenreich/Universal
Dorian Hunter ist immer noch verschwunden und mit Hilfe der Videoaufzeichnungen von Armand Melville versuchen seine Freunde und der Secret Service ihn ausfindig zu machen. Der Dämonenkiller muss währenddessen gegen den neuesten Plan seiner Erzfeinde Asmodi und Olivaro bestehen, denn diese wollen einen Moloch entfesseln, um Hunter endgültig auszuschalten…
Während die ursprünglichen „Dämonenkiller“-Romane zwar einen übergeordneten Handlungsbogen hatten, aber weitgehend unabhängig voneinander gelesen werden konnten, ist das bei der Vertonung als Hörspiel von Folgenreich kaum noch möglich. Marco Göllner macht aus den Vorlagen eine zusammenhängende Geschichte, bei der es inzwischen schwierig sein dürfte, nachträglich einzusteigen, wenn man nicht bei Folge 1 anfängt. Zudem hat sich der Schwerpunkt der Vertonung stark auf Action und eine Jagd quer durch die Welt verlagert und der Horror gerät etwas in den Hintergrund. Die Rückblicke in die Vergangenheit Hunters erscheinen auch nur ein bisschen wie eine Pflichtübung, geben aber oft nicht viel her. Das alles dürfte so manchem alten Fan etwas sauer aufstoßen und auch ich fände es besser, wenn man sich näher an die Romane halten würde. Aber man muss auch bedenken, dass die Serie eben in erster Linie für heutige Hörer produziert wird und die sind eben nicht mit dem eher bedächtigen Horror der Heftromane aufgewachsen, sondern mit dem Bombast moderner Filmproduktionen und Computerspiele. Ich kann also nachvollziehen, dass „Dorian Hunter“ sich den Gegebenheiten anpasst. Und es ist ja auch keine Frage, dass die Reihe eine der besten aktuellen Serien ist, perfekt produziert, spannend und mit den Stars der deutschen Sprecher-Elite besetzt. Dass K.-Dieter Klebsch ein großartiger Sprecher ist, ist keine Frage, aber dass seine Rolle als „Asmodi“ hier so extrem nah an seiner anderen Hauptrolle „Professor Doom“ aus der „Jack Slaughter“-Reihe angelegt ist, halte ich nicht für eine gute Idee. Da fällt es schwer, „Asmodi“ als ernsthaften Gegner anzusehen. Allgemein ist manches, was wohl lustig sein soll, eher flach und passt nicht so richtig zur Grundidee der Serie. Sonst gibt es aber nichts auszusetzen. Geboten wird rund 75 Minuten spannender Action-Grusel in perfekter Machart.
Folge 17 – DAS DÄMONENAUGE - CD – Folgenreich/Universal
Nach der Jagd um die halbe Welt hat Dorian Hunter nun ein neues Ziel: Haiti. Dort will er das mächtige Dämonenauge finden, um den Kampf gegen Asmodi zu gewinnen. Währenddessen geschehen in England, rund um Phillip Hayward und Hunters andere Freunde mysteriöse Dinge, die direkt mit seiner Mission zusammenhängen. Schließlich stehen sich Dorian Hunter und Asmodi gegenüber…
Die Folge beginnt in der Vergangenheit mit der Wiederkehr von Asmodi, eine ziemlich starke Szene, bevor die Handlung in die Gegenwart wechselt.
Nach den teilweise verwirrenden Ereignissen der letzten Folgen steuert die Handlung hier auf einen Höhepunkt zu: Dorian Hunter und sein Vater Asmodis stehen sich gegenüber und es kommt zum großen Duell. Dass so eine Folge natürlich ein bisschen ein Höhepunkt der Reihe sein muss, ist klar und so wird hier ziemlich fett aufgefahren. Perfekter Sound, aufwändige Geräuschuntermalung, düstere Musik und natürlich die bekannten, perfekten Sprecher. An der Produktion der Serie war sowieso noch nie etwas auszusetzen.
Die Handlung, die in den vergangenen Folgen eigentlich nur eine Hetzjagd durch die ganze Welt war und sich stark auf Action fokussiert hatte, wird wieder horrormäßiger und der Dämonenkiller steht wieder mehr als Held im Mittelpunkt. Mir gefällt das gut.
Marco Göllner und Dennis Ehrhardt haben aber darüber hinaus versucht, sich von anderen Serien abzuheben und so sind ein paar Szenen sozusagen in „schwarz-weiß“ vertont, was echt gut gelungen ist. Auch die „Blicke“ in den Kopf von Phillip Hayward sind gut umgesetzt worden. Zudem tauchen mit Coco Zamis, Lilian Hunter, Jeff Parker und Don Chapman, sowie Olivaro, Trevor Sullivan und Mrs. Pickford (grandios: Regina Lemnitz) wichtige Nebenfiguren auf, so dass „Das Dämonenauge“ so ziemlich alles enthält, was eine sehr gute „Dorian Hunter“-Folge ausmacht. So darf es gerne in neuen Abenteuern weitergehen. Genug Romane, die man als Inspiration nehmen kann, gibt es jedenfalls noch.
Folge 18 – KANE - CD – Folgenreich/Universal
Nach dem Sieg über Asmodi versucht der Dämonenjäger Dorian Hunter zur Ruhe und seine Verbitterung in den Griff zu bekommen. Selbst die resolute Martha Pickford kommt nicht an ihn heran. Als zunächst der Hermaphrodit Phillip Hayward verschwindet und weitere merkwürdige Dinge um das Haus von Hunter herum geschehen, erwacht Dorian aus seiner Lethargie. Und auch der Secret Service ist sicher, dass durch den Tod von Asmodi die Gefahr durch die Schwarze Familie nicht dauerhaft gebannt ist. So erhält sogar Hunters geistig verwirrte Frau Lilian während einer Reise einen Aufpasser an ihre Seite. Bald wird klar, dass erneut Gefahr von einem alten Bekannten droht…
Ich habe zwar vor gut 25 Jahren die „Dämonenkiller“-Romane selbst gelesen, muss aber zugeben, dass ich mich nicht genau erinnern kann, ob „Kane“ überhaupt noch eine vertonte Geschichte aus der Heftromanserie ist, oder inzwischen eine komplett von Marco Göllner geschriebene Story. Inhaltliche Streichungen, Ergänzungen und Veränderungen gibt es in der Hörspielreihe schon eine ganze Weile und das ist auch okay. Eine fast 40 Jahre alte Serie kann man heute kaum eins zu eins umsetzen.
Nach den zuletzt hochdramatischen Ereignissen fängt nun ein neuer Zyklus an. Es beginnt relativ ruhig, scheinbar nicht zusammenhängende Ereignisse werden episodenhaft erzählt. Dem Fan ist natürlich klar, dass das alles irgendwann zusammenlaufen wird, aber die Geschichte bleibt lange undurchsichtig. Doch gerade das baut eine Menge Atmosphäre auf und ganz besonders die Szenen mit dem jungen Phillip Hayward bleiben in Erinnerung. Tim Kreuer bietet hier eine tolle Leistung. Auch sonst taucht das gesamte Team um Dorian Hunter auf, Coco Zamis, Martha Pickford, Donald Chapman, Olivaro, Trevor Sullivan…alle haben ihren Auftritt. So eignet sich diese Folge sogar, um neu in die Serie einzusteigen. Die fantastische Produktion tut ihr Übriges, um über eine Stunde tollen Hörspielgenuss zu garantieren, inklusive der wie immer hochkarätig besetzten Sprecherschar. Alleine Regina Lemnitz als Martha Pickford ist ein absoluter Hochgenuss. Die Spannung wird immer wieder gelungen durch etwas Humor aufgelockert, der sich aber gut einpasst und nicht aufgesetzt wirkt.
Ich finde tatsächlich, dass die Serie durch den Start in einen neuen Zyklus frisches Feuer erhält und den Status als eine der besten und offenbar auch erfolgreichen Horrorserie zementiert. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Folge 19 – RICHTFEST – CD – 2012 – Folgenreich/Universal
Lilian Hunter und ihre Therapiegruppe unternehmen eine Reise in ein kleines irisches Dorf, begleitet vom Secret Service-Agenten Marvin Cohen. Dieser Ort steht seit langer Zeit unter dem Fluch eines Dämons und jedes Jahr kehrt dieser zurück, um Opfer zu fordern. Die Dorfbewohner haben sich vorgenommen, das Böse diesmal zu vernichten, damit die Opfer endlich Frieden finden können, doch die geistig verwirrten Gäste stören die Pläne…
Immer weiter entfernt man sich bei der „Dorian Hunter“-Serie von den Vorlagen, nicht einmal die Titel der Originalromane werden übernommen. „Richtfest“ basiert sehr lose auf Band 22 der Serie „Blutorgie In Der Leichengrube“, wobei aber bis auf den Handlungsort Cruelymoe in Irland wenig von der Geschichte erhalten geblieben ist. Vor allem um den schönen Romantitel ist es schade, aber das klang den Machern wohl zu trashig.
Die Folge an sich ist aber wieder sehr unterhaltsam, vor allem weil der Dämonenkiller sich diesmal ziemlich im Hintergrund hält und die Geschichte sich eher um seine Frau Lilian Hunter und ihren Beschützer Marvin Cohen dreht. Dass man sich nach dem großen Handlungsbogen um den Kampf gegen Asmodi derzeit wieder etwas mehr um Einzelabenteuer kümmert, finde ich ziemlich gut, auch, wenn natürlich weiterhin alles zusammenhängt und man deswegen keine Folge verpassen sollte.
Folge 20 – DEVIL´S HILL – CD – 2012 – Folgenreich/Universal
Nach dem Ende von Asmodi treffen sich Vertreter der verschiedenen Dämonenclans aus aller Welt, um ein neues Oberhaupt unter der Vermittlung von Skarabäus Thot zu wählen. Unter anderem stellt sich der Dämon Olivaro zur Wahl.
Als es während einer Pause zu einem Mord kommt, beginnen sich die Dämonen untereinander zu misstrauen und die Suche nach dem Verräter beginnt…
Ein kleines Jubiläum für „Dorian Hunter“ – Folge 20 ist erreicht und die Serie hat sich nachhaltig auf dem Markt behauptet und dürfte neben „John Sinclair“ die erfolgreichste Horrorserie auf dem Hörspielsektor sein.
Die Idee, dass die Dämonen wie eine Art Wirtschaftskooperation organisiert sind, ist ganz okay. Leider ist am Anfang dieser Folge die Versammlung, bei der ein neues Oberhaupt bestimmt werden soll, eher albern umgesetzt worden. Vor solchen Kasperlefiguren soll der Dämonenkiller Dorian Hunter Angst haben? Nichts gegen ein bisschen Humor zwischendurch zur Auflockerung, aber wenn die eigentlich tödlich gefährlichen Gegner nur lächerlich erscheinen, ist das kontraproduktiv.
„Heldin“ dieser Folge ist diesmal Coco Zamis, während Hunter selbst gar nicht auftaucht. Insgesamt besinnt sich die Story ein bisschen auf die legendäre erste Folge „Im Zeichen Des Bösen“ zurück, was die Atmosphäre angeht, mit der Romanserie hat sie aber gar nichts mehr zu tun, wenn ich mich nicht ganz täusche.
Die Geschichte an sich wirkt ein bisschen wie eine typische Agatha Christie-„Wer ist der Mörder“-Kriminalgeschichte, was eine ganz nette Idee ist. Dadurch hebt sich die Folge deutlich von anderen der Serie ab, bleibt aber auch ziemlich für sich alleine stehen, mal abgesehen davon, dass am Ende wohl der neue Hauptgegner von Dorian Hunter feststeht. (A.P.)
Buch: Marco Göllner, Dennis Ehrhardt
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