Nachdem das Buch „Das Mädchen Aus dem Song“, das beschrieb, wie Mädchen und Frauen Songschreiber zu großen Hits beeinflusst hatten, wohl recht erfolgreich war, ist es eine logische Folge, „Der Typ Aus Dem Song“ nachzuschieben.
Nun ist es so, dass die meisten Songschreiber Männer sind und dass es da natürlich viel interessanter und romantischer ist, Songs über Frauen zu schreiben. Wenn Männer über Männer schreiben ist das oft weniger romantisch, sondern betrifft häufig typische Männerthemen wie Rivalität, Gewalt, Drogen und so weiter. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel und ein paar Schreiberinnen gibt es natürlich auch.
„Der Typ Aus Dem Song“ ist eine Art Artikelsammlung zu Songs aus allen (pop/rock)-musikalischen Epochen und Stilen von den Beatles bis Amy Winehouse. Nicht bei jedem Song ahnte man, dass es um einen Mann ging, manches ist von den Autoren auch sehr weit hergeholt oder bleibt sehr oberflächlich. Oftmals ist der „Typ“ in den Song nur Anlass, allgemein etwas über die Band zu erzählen, kurze biographische Infos gibt es zudem auch noch und dazu viele Fotos.
Musikhistorisch ist dieses Buch sicher nicht bedeutsam, weil es sehr kurz angebunden und an der Oberfläche bleibt. Unterhaltsam ist es aber trotzdem und da die Kapitel kurz sind, kann man immer mal wieder drin schmökern und muss es nicht am Stück durchlesen. Zum Beispiel, wenn man Besuch erwartet, alles vorbereitet ist und man noch eine halbe Stunde Zeit hat.
Sinnvoll wäre es sicher gewesen, die Songtexte mit abzudrucken, so gibt es aber immer nur kurze Zitate. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man zu den einzelnen Kapiteln natürlich die Songs anhören, aber wer hat schon eine derart breit gefächerte Sammlung von den Beatles über George Michael, Lou Reed, Joan Baez, Oasis, Culture Club, Ramones, Smiths, PJ Harvey, Adele, Stevie Nicks, Lady Gaga, Eurythmics, Rufus Wainwright bis Franz Ferdinand (und viele mehr)?
Kurz: leicht lesbare popkulturelle Unterhaltung für zwischendurch ohne allzu viel Tiefgang. (A.P.)
|