(Musketeer Publishing)
Ein Buch mit gelungenen, fiesen Horrorkurzgeschichten. In „Animal Inside“ bestellt ein Mann namens Ben Leary ein Mittel, das Frauen geil macht. Er will es an seiner Ehefrau ausprobieren, und tatsächlich, es wirkt. So viel Sex ist cool, doch selbst einem Sexfan wie Ben wird es zu viel. Und dann verändert die Dame es Hauses sich auch noch mit der Zeit. In „Stan“ geht es um einen Psychopathen, der Frauen verführt, sie mit in seine Wohnung nimmt und dann... Auch „Dreamdevil“ geht in eine ähnliche Richtung und spielt in der Praxis eines Psychologen. „Unberührbar“ handelt von einem reisenden Geschäftsmann, der an einem Busbahnhof wartet, als plötzlich ein verwirrter, panischer Mann heranstürmt und viele Menschen dabei berührt, die direkt danach qualvoll sterben. Auch er wird berührt, doch ihm passiert nichts. Da er keinen Bock auf Polizei hat, macht er sich weiter auf die Reise, doch etwas ist mit ihm geschehen, das er nach und nach zu verstehen beginnt. In „Die Weltlosen“ lernen wir die Buchantiquarin Norah Parcs kennen. Eines Tages erhält sie Besuch von ihrem Nachbarn, der ihr erklärt, dass sie sein Nachfolger sei. Er hat hier in seinem Haus das Tor zu einer anderen Dimension bewacht und Tag für Tag verhindert, dass die Monster aus selbiger in unsere Welt dringen. Das geht nur, indem er ihnen frische Leichen in den Schlund wirft. Diese Begegnung verändert das langweilige Leben der älteren Frau rapide...
Eigentlich bin ich kein großer Fan von Kurzgeschichten. Das Gute ist, wenn die Geschichte langweilt, weiß man zwar, dass sie bald zuende ist, das Schlechte aber ist, dass sie viel zu schnell zu Ende ist, wenn sie einem gefällt. Autor René Junge hat in seinen „LEGENDEN AUS DER ZWISCHENWELT“ fünf Geschichten zusammengestellt, die allesamt überaus zu unterhalten wissen. Und die letzten beiden Storys hätten sogar das Potenzial für einen langen Roman, und man ist fast traurig darüber, dass sie guten Ideen „nur“ für Kurzgeschichten draufgingen. Vielleicht könnte man diese Geschichten als Prolog für zwei epische Horrorromane werden, würde mich freuen. Ansonsten kann man die Geschichten leicht lesen, hat Spaß, hat ein paar Schocks und kann sich an der blutigen Bösartigkeit erfreuen. Das Einzige, was das Lesevergnügen ein klein wenig trübt, sind diverse Tippfehler, doch bei der Qualität der Geschichten kann man darüber hinwegsehen. (Haiko Herden)
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